Google Discover: 6 Tipps zur Optimierung deines Contents
Der hoch individualisierte Searchless-Feed existiert bereits seit 2018 und hat sich seitdem zu einem Inspirationsmedium und Traffic-Kanal im Suchmaschinenkosmos entwickelt. Einige Branchen, vor allem News-Publisher, verzeichnen bereits jetzt 60 bis 70 Prozent der täglichen organischen Besucher aus Google Discover.
Aber auch für andere Websites, die informativen Content in Form von Blogs, Ratgebern oder Videos anbieten, kann Google Discover ein Traffic-Booster sein.
Was ist Google Discover und wie funktioniert es?
Google Discover ist ein Nachrichtenfeed, der mobil über die Google-App oder die mobile Version von google.com verfügbar ist. Der personalisierte und auf Interessen ausgerichtete Feed kann Videos, Evergreen-Content, Webstories oder einfache Newsartikel beinhalten.
Personalisiert wird der Feed, indem Google die Webaktivitäten wie den Verlauf der Google- und Youtube-Suche, den Standort, die Geräteinformation und vor allem auch die Interaktionen mit den Google-Discover-Inhalten nutzt.
Wie komme ich in Google Discover?
Die gute Nachricht ist: Theoretisch kann jeder Inhalt in Google Discover einfließen. Denn alle indexierbaren Seiten können automatisch für den Google-Discover-Feed ausgewählt werden. Es ist nicht notwendig, strukturierte Daten oder sonstige Auszeichnungen zu verwenden.
Im Gegensatz zu Google News muss man die Inhalte auch nicht einreichen.
Soweit die Theorie. In der Praxis gibt es allerdings ein paar Faktoren, die eine Seite erfüllen muss. Das sind:
- gute Seitenperformance (AMP ist nicht notwendig)
- Mobilfreundlichkeit
- Einhaltung der Google-Richtlinien (etwa: kein Spam)
Gerade im Bereich Pagespeed erfüllen viele Websites nicht die notwendigen Voraussetzungen. Checke also zunächst die Seitenperformance. Nutze dazu zum Beispiel den Google Lighthouse Report, um Schwachstellen bei den Core Web Vitals aufzudecken.
Wie optimiere ich für Google Discover?
1. Titel
Der wichtigste Erfolgsfaktor ist der Titel. Er muss Interesse wecken, ohne falsche Versprechungen zu machen – denn das sogenannte Clickbaiting widerspricht den Google-Richtlinien.
Generell funktionieren emotionale Titel, gute Zitate oder die Nennung bekannter Personen und Marken am besten. Daneben ziehen auch Listicles wie „Die 5 besten Sommerrezepte“.
Nur die Zahl „10“ solltest du nicht verwenden, denn hier wird den Leser:innen eine automatisierte oder konstruierte Liste unterstellt, was sich negativ auf die CTR (Click-Through-Rate) auswirkt.
Ein Patentrezept gibt es leider nicht. Deswegen: Lerne aus deinen Erfolgen! Prüfe die erfolgreichsten Artikel, die mindestens 10.000 Impressionen und eine gute zweistellige CTR haben. Was hat diese Beiträge so erfolgreich gemacht? Kannst du daraus ein Muster ableiten?
Warum ist die CTR überhaupt so wichtig? Sie spiegelt die Interaktion mit den Google-Discover-Inhalten wider und verdeutlicht, ob deine Inhalte Leser:innen interessieren und von der Zielgruppe angenommen werden.
Gute Klickraten können zu einer Aufwärtsspirale führen, wodurch ein Beitrag länger im Feed bleibt und die Chance steigt, zu ähnlichen Themen nochmal ausgespielt zu werden. Mit einer guten CTR kannst du dir langfristig eine Themenrelevanz sichern.
2. Bilder
Die Bilder sind neben dem Titel das wichtigste Aushängeschild für deinen Beitrag. Nutze aussagekräftige Bilder, die neugierig machen und zu deinen Inhalten passen.
Was solltest du noch beachten?
- Ein Teaserbild sollte mindestens 1.200 Pixel Breite besitzen, möglichst im Format 16:9.
- Verwende das Robots-Meta-Tag max-image-preview.
- Bevorzuge beschreibende Bild-Dateinamen.
- Nutze passende Alt-Texte und Bildbeschreibungen.
- Spezifiziere responsive Bilder mit dem Attribut oder dem Element.
3. Markenaufbau und E-A-T-Kriterien (Expertise, Authority, Trust)
Um in Google Discover ausgespielt zu werden, musst du eine Autorität zu einem Thema aufbauen. Du musst dich als Marke und Experte zu diesem Thema positionieren und als vertrauenswürdig gelten.
Expertenstatus und Vertrauen baust du zum Beispiel auf durch:
- einen klaren Themenfokus
- gut recherchierte Inhalte, seriöse Quellen und korrekte Rechtschreibung
- Hinweise auf Autoren und einen Link zu einer Autorenpage (Expertenstatus)
- Backlinks von vertrauensvollen Marken
- wenig Anzeigen
- sichere Seite
Wie findest du heraus, ob du bereits Themenautorität besitzt? Als erstes besteht die Möglichkeit, die aktuellen Rankings der Website zu prüfen und Top-Positionen auf wichtige Keywords herauszufiltern. Besitzt du viele gute Rankings auf themenverwandte Keywords, deutet das auf eine Autorität in diesem Themenfeld hin.
Zweitens sind Featured Snippets ein guter Indikator, da Google dafür nur Seiten auswählt, die als relevant und vertrauenswürdig gelten. Dritter Weg: Wenn man bereits Google-Discover-Traffic verzeichnet, dann lohnt sich ein Blick darauf, welche Themen ausgespielt wurden und bei welchen Beiträgen die CTR im zweitstelligen Bereich lag.
4. Aktualität und Republishing
Ebenfalls entscheidend ist das Thema Aktualität. In der Regel sind Google-Discover-Artikel nicht älter als zwei bis fünf Tage. Dies bedeutet, dass du bei tagesaktuellen Geschehnissen schnell mit einem neuen Artikel reagieren musst.
Daneben solltest du nach Veröffentlichung regelmäßig deine Inhalte aktualisieren. Durch sogenannte Republishing-Vorgänge mit korrekter Auszeichnung des Veröffentlichungs- und Aktualisierungsdatums können Beiträge länger im Google-Discover-Feed gehalten werden.
Auch die Einbindung des Beitrages auf der Startseite erhöht die Chance auf die Ausspielung in Google Discover.
5. Zielgruppe
Wie für alle anderen Aktivitäten gilt auch bei der Optimierung für Google Discover: Kenne deine Zielgruppe! Was wollen deine Kund:innen lesen, was interessiert und überrascht sie und welche Beiträge führen zu weiteren Interaktionen? Das kann zu einem positiven Aufwärtstrend führen.
Wenn du in Social Media aktiv bist, dann nutze die Erkenntnisse hinsichtlich des Engagements deiner Community. Themen, die auf Social Media funktionieren, sind auch in Google Discover erfolgreich.
6. Themenauswahl: Was sind gute Themen für Google Discover?
Nicht alle Themen haben per se die gleiche Voraussetzung, in Google Discover ausgespielt zu werden. Auch wenn ein Beitrag hervorragend geschrieben ist und die Marke und der Autor bereits Vertrauen besitzt, muss der Beitrag nicht in Google Discover ausgespielt werden.
Generell haben neue Inhalte und Inhalte mit konkretem, praktischem Nutzen eine gute Chance auf eine Ausspielung. Informationen aus erster Hand wie Zitate, Interviews und eigene Studienergebnisse funktionieren ebenfalls sehr gut.
Insbesondere bei fachspezifischem Content, Evergreen- und Ratgebercontent ist zudem der zeitliche Aspekt entscheidend. Zum Beispiel performen auf Business bezogene Sachverhalte schlechter am Wochenende; Ausflugstipps und Empfehlungen für Events sind dagegen eher zum Wochenende gefragt.
Top-Themen sind:
- Alltags- und Evergreen-Themen
- Beiträge über berühmte Persönlichkeiten
- Faktenartikel
- leichte Unterhaltung / Populäres
- feste Events
- Shopping
- Rezepte
- Kommentare
- Fazit
Was sind nun die wichtigsten Kriterien, um deinen Content für Google Discover zu optimieren?
- Schaffe die technischen Voraussetzungen (gute Seitenperformance).
- Denke bereits bei der Themenauswahl an die Eignung für Google Discover und wähle für deine Beiträge ansprechende Bilder und überzeugende Titel.
- Baue Autorität und Vertrauen auf und positioniere dich als Experte.
Bei all diesen Aspekten und Unsicherheiten stellt sich zurecht die Frage: Lohnt es sich, für Google Discover zu optimieren? Das hängt prinzipiell von der Branche und den abgedeckten Themenfeldern ab. Für Publisher und E-Commerce-Shops kann Google Discover eine sehr interessante Traffic-Quelle sein.
Google Discover ist ein wichtiges Feature im Google-Universum und wer hier erfolgreich ist, kann seinen Traffic erheblich steigern. Aber: Google Discover ist keine zuverlässige Traffic-Quelle und sollte nur als eine weitere Säule in der gesamten Traffic-Strategie angesehen werden.