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Google reagiert auf Datenschutz-Bedenken: Entwickler schlägt Themen-IDs für FLoC vor

Bei Googles Cookie-Ersatz FLoC gibt es seit einem halben Jahr Turbulenzen mit Datenschützer:innen und Marketer:innen. Jetzt stellt ein Entwickler themenbasierte anstelle numerischer IDs vor.

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FLoC sollte ein Ersatz für Third-Party-Cookies sein – aber ausgerechnet Datenschützer:innen haben Einwände. Ein Entwickler schlägt nun eine Änderung vor. (Grafik: Inspiring / Shutterstock)


FLoC, Federated Learning of Cohorts, sollte Googles datenschutzfreundlicher Ersatz für Third-Party-Cookies sein. Die erfassten Daten von Nutzer:innen würden mit denen von Menschen mit ähnlichen Interessen zusammengefasst. Einzelpersonen würden also in den Kohorten „in der Menge verschwinden“. So zumindest der Gedanke.

Ausgerechnet Datenschützer:innen protestierten gegen FloC: Zum einen gebe es keine Zustimmung, kein Opt-in durch die Nutzer:innen selbst wie bei Cookies. Zum anderen sei es auch bei FLoC möglich, einzelne Personen zu identifizieren. In der EU wurde FLoC wegen DSGVO-Bedenken nicht getestet.

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Josh Karlin, ein leitender Entwickler der Google Privacy Sandbox spricht laut Digiday nun von einer möglichen Anpassung: Anstatt mithilfe von undurchsichtigen und numerischen Kohorten-IDs zu arbeiten, sollen Websites und Personen Themenkategorien zugeordnet werden. In einem Meeting der Internet Engineering Task Force vom 30. Juli 2021 erklärte er, wie das funktionieren könnte: Ein Algorithmus generiert themenbezogene IDs wie „Fitness“ oder „darstellende Kunst“ und weist diese den Websites oder Personen zu. Die numerischen IDs seien „schwer auszudrücken und schwer zu verstehen“. Karlin erwähnt auch ein Opt-in oder Opt-out für Themen, sodass Nutzer:innen sich selbst zuordnen könnten. Laut Karlin ist aber noch nichts beschlossen.

Google scheint Datenschutz-Bedenken zu registrieren

Die vorgestellten Anpassungen senden ein Zeichen, selbst wenn Google die themenbasierten IDs nicht umsetzt: Google hat erkannt, dass die bisherige Umsetzung von FLoC für Nutzer:innen wie Werbeindustrie intransparent ist – und auch die Datenschutz-Bedenken berechtigt sind. Karlin selbst gibt zu, dass die FLoC-IDs das sogenannte Fingerprinting ermöglichen. Dabei werden einzelne Datenschnipsel gesammelt und zu einem Datenset zusammengesammelt – das letztlich sogar auf einen bestimmten Browser und eine bestimmte Person zurückgeführt werden kann. Mit den Themen-IDs wird die Menge der gesendeten Signale reduziert, was das Fingerprinting erschwert. Außerdem wären Bestrebungen von Werbetreibenden hinfällig, die numerischen IDs mit Interessen zu verbinden.

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Ad-Tech-Firmen hatten bei Tests in den USA bereits die FLoC-IDs mit anderen verfügbaren Daten verknüpft und damit sogar mehr und schneller Daten erfasst, als es durch Cookies möglich war. Die Themen-IDs würden für Werbetreibende, Ad-Tech-Firmen, Website-Betreiber:innen wie Nutzer:innen mehr Transparenz bedeuten – denn es wäre ersichtlich, warum Werbeanzeigen wem ausgespielt werden. Karlin meint, dass User:innen dann nicht nur sehen können, was über sie gesagt wird, sondern es auch verstehen könnten.

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Viele Unternehmen blockieren die FLoC-Umsetzung

Schon kurz nach der Vorstellung der Privacy Sandbox haben die Browser Vivaldi und Brave angekündigt, FLoC zu blockieren. Auch Duckduckgo, Mozilla und Microsoft ließen vermelden, das Ganze nicht umzusetzen. Kürzlich wurde auch bekannt, dass WordPress und Amazon Googles FLoC blockieren. Bei so viel Gegenwind war eigentlich absehbar, dass Google noch einmal an der Technologie arbeiten muss. Es bleibt abzuwarten, ob FLoC 2023 tatsächlich kommt.

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