„Beginn einer neuen Ära“: Google stellt KI-Modell Gemini vor
Google hat am Mittwoch in einer Pressemitteilung seine neue künstliche Intelligenz Gemini vorgestellt. Die Veröffentlichung hatte sich hingezogen, nachdem die KI im Frühjahr erstmals auf Googles Entwicklerkonferenz erwähnt worden war.
„Das ist ein signifikanter Meilenstein in der Entwicklung von KI und der Beginn einer neuen Ära für uns“, schreibt Google nun. Fertig sei Gemini aber längst nicht, berichtet der Spiegel. Dort schreibt man auch, Google hinke bei den KI-Anwendungen gegenüber der Konkurrenz von OpenAI und Microsoft hinterher.
Gemini ähnelt GPT-4
Gemini ist keine eigenständige Anwendung, wie etwa ChatGPT oder Bard, sondern ein Modell, das hinter solchen Anwendungsfällen steht – wie GPT-4 des Konkurrenten OpenAI. Ziel von Google ist es, dass es künftig im Hintergrund verschiedener Google-Produkte laufen wird.
In der heutigen Veröffentlichung macht Google deutlich: Die erste Gemini-Generation 1.0 kommt für verschiedene Anwendungsbereiche in drei Größen: Nano, Pro und Ultra.
Die kleinste Variante, Gemini Nano, sei effizient und kompakt und könne auf mobilen Geräten wie Smartphones laufen – dank spezieller KI-Chips für diese Geräte. So ist das hauseigene Google Pixel 8 Pro (Test) das erste Smartphone, für das Gemini Nano zur Verfügung steht.
Geminis 3 Versionen: Nano, Pro und Ultra
Das mittlere Gemini Pro ist in den Chatbot Bard integriert, der aufgebaut ist wie ChatGPT. Google schreibt, dass es das bisher größte Update für Bard ist und ab heute in mehr als 170 Ländern zur Verfügung steht – allerdings nur auf Englisch.
Die größte Version, Gemini Ultra, soll in den Rechenzentren Googles laufen und das leistungsfähigste Modell darstellen, das Google zu bieten hat. Der Tech-Gigant schreibt, es sei das erste Modell, das menschliche Experten im sogenannten MMLU-Test (massive multitask language understanding) in den Bereichen Mathematik, Physik, Geschichte, Recht, Medizin und Ethik übertrifft.
Gemini soll Eltern und Schülern bei Hausaufgaben helfen
Ein Beispiel, das Google veröffentlicht hat, zeigt, wie Geminin eingesetzt werden kann – es richtet sich an potenziell überforderte Eltern, die von naturwissenschaftlichen Hausaufgaben der Kinder überfordert sind.
Das Video zeigt auf, dass die KI nicht nur ausgedruckte Fragen aus dem Schulbuch, sondern auch die handgeschriebenen Antworten und was an diesen falsch ist, versteht. Google will mit dem Beispiel einen aus Sicht des Unternehmens wichtigen Fortschritt im Bereich von künstlicher Intelligenz präsentieren, so das Unternehmen.
Gemini sei von Grund auf multimodal ausgelegt, kann also laut Angaben der Entwickler mit Text, Bildern, Audio- und Videoinhalten gleichermaßen umgehen. Logisches Denken und Schlussfolgern sei im neuen KI-Produkt ebenfalls tief verankert. „Reasoning“ nennt das Google. Darin soll Gemini, schreibt auch der Spiegel, auch tatsächlich besonders gut sein.