
Im Play Store von Google finden sich jede Menge Anwendungen für Android-Geräte. Rund 2,5 Millionen Apps stehen derzeit dort zum Download, darunter einige Hunderttausend Games.
Google räumt im Play Store auf
Immer wieder verschwinden Apps aus dem Play Store, etwa weil sie von ihren Entwickler:innen nicht mehr gepflegt werden, den technischen Voraussetzungen nicht entsprechen oder von Google als gefährlich für die Handysicherheit eingestuft werden.
Diese regelmäßigen Aufräumaktionen von Google sollen Nutzer:innen vor Enttäuschungen oder Schäden schützen. Jetzt sorgt allerdings ein neu bekannt gewordenes Vorgehen des Konzerns für Aufruhr unter Android-Nutzer:innen.
Apps verschwinden auch von Smartphones
Denn Berichten zufolge soll Google seit Monaten Apps, vor allem aus dem Games-Bereich, nicht nur aus dem Play Store löschen, sondern auch von den Geräten der Nutzer:innen entfernen. Damit können diese Anwendungen nicht mehr verwendet werden, auch wenn die Nutzer:innen sie gekauft hatten.
Aufgefallen ist das zuletzt bei dem populären Rollenspiel Wayward Souls, wie Android Police berichtet. In einem Reddit-Thread beschrieben Fans des Spiels alle möglichen versuchten Tricks, um die App wiederherzustellen. Aber das Game blieb verschwunden.
Über 300 Spiele aus Play Store gelöscht
Einem anderen Thread bei Reddit lässt sich entnehmen, dass seit Juni 2022 mindestens 306 Titel als aus dem Play Store verschwunden gemeldet worden. Insbesondere die Löschung per Fernzugriff von bezahlten Apps wird natürlich nicht gern gesehen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Google offenbar die Nutzer:innen nicht über die geplante oder erfolgte Entfernung der Apps informiert. Zudem heißt es in den Google-Richtlinien eigentlich, dass einmal heruntergeladene Apps weiterhin nutzbar sein sollen, auch, wenn sie aus dem Play Store gelöscht wurden.
Google hat bisher noch nicht auf die Vorwürfe reagiert. Es scheint aber klar, dass in solchen Fällen der Kaufpreis nicht zurückerstattet wird.
Amazon und die E-Book-Löschaktion
Ein ähnlicher Fall hatte schon vor knapp 15 Jahren für Aufsehen gesorgt. Damals hatte Amazon per Fernzugriff wegen Urheberrechtsverletzungen E-Books von den E-Book-Readern seiner Kund:innen gelöscht – aber immerhin den Kaufpreis erstattet.
Damals standen die Amazon-AGB, die eigentlich eine dauerhafte Nutzung garantierten, im Widerspruch zu dem Vorgehen. Besonders laut wurde die Kritik, weil es sich bei den gelöschten E-Books ausgerechnet um „1984“ und „Animal Farm“ von George Orwell handelte.