Google will Werbekunden nicht wehtun: Behutsamer Abschied von Third-Party-Cookies
Es ist eine Diskussion, die wir mindestens seit fünf Jahren führen: um die Third-Party-Cookies, die mit Recht von vielen Internetnutzer:innen angeprangert werden. Erst rechnete man mit einer entsprechenden EU-Gesetzgebung, die all das unterbinden würde, doch dann kamen die Browseranbieter, aber auch die für die wichtigen Betriebssysteme Verantwortlichen dem zuvor. Erst startete Apple mit seiner Anti-Tracking-Initiative, dann kamen auch Firefox, Safari und Google Chrome browserseitig dazu – Letztere jedoch eher mit Lippenbekenntnissen, während Apple und die Firefox-Foundation recht zügig ans Werk gingen.
Denn gerade Google machte im Rahmen seiner Datenschutz-Sandbox-Initiative über Jahre klar, dass man angesichts des eigenen Werbegeschäfts erst für sinnvolle Alternativen für die Werbekunden sorgen wollte, bevor man diesen noch weiter den Erkenntnisgewinn durch die Cookies nimmt. Verschiedene Lösungen zur Werbeerfolgskontrolle scheiterten allerdings an der EU-Gesetzgebung (wir erinnern uns an das Desaster rund um die FLoC-Initiative) oder bedurften zusätzlicher technischer Rahmenbedingungen.
So verschob sich nach und nach das Enddatum für die Abschaffung der Third-Party-Cookies immer weiter. Erst war von 2022 die Rede, dann rückte der Termin immer weiter in die Zukunft. Jetzt hat Google einmal mehr für Google Chrome eine Roadmap zugänglich gemacht, die zeigen soll, wann den geliebt-gehassten Cookies (je nach Sichtweise) das Aus droht. Demnächst soll es so weit sein.
Google deaktiviert Third-Party-Cookies sehr behutsam
Im Einzelnen erklärt Google, dass man ab Anfang 2024 mit einer Testphase mit einem Prozent der Nutzer:innen beginnen wolle. Dabei will man Probleme mit der Webkompatibilität ermitteln und hierfür geeignete Lösungen finden. „Google beabsichtigt, diese Phase sorgfältig zu steuern, um die Nutzererfahrung nicht wesentlich zu beeinträchtigen“, heißt es in einer Mitteilung, die einmal mehr nahelegt, dass es vor allem darum geht, die eigenen Werbekunden nicht zu verschrecken.
In diesem Zusammenhang will Google vorübergehende Lösungen und Nutzerkontrollen für die Verwaltung vorübergehender Ausnahmen über Top-Level-Sites in Chrome einführen, um mögliche Störungen zu mildern. Welche genau die Kriterien sind, nach denen Seitenbetreiber weiterhin ihre bewährten Cookies nutzen können, lässt Google offen. Klar ist aber: Bis zum dritten Quartal sollen diese aus immer mehr Installationen verschwinden.
Google will Werbekunden nicht verschrecken
Google geht die Umstellung deswegen so langsam an, weil man den Unternehmen ersparen will, dass ihnen die erforderlichen Informationen zur Aussteuerung der Werbung und zur Marketinganalyse fehlen. Doch wenn man ehrlich ist, fliegen die Unternehmen schon seit Jahren durch Werbeblocker und andere Maßnahmen immer mehr im Blindflug. Denn Expert:innen sagen bereits heute, dass rund ein Drittel der Nutzer:innen aus den verschiedenen Gründen nicht mehr korrekt getrackt werden kann.
Werbetreibende sollten daher besser heute als morgen auf die Privacy-Sandbox-API des Suchmaschinenkonzerns zurückgreifen, um weiterhin personalisierte Werbung schalten zu können. Das ist im Übrigen aber nichts Neues, denn seit Jahren weisen Expert:innen darauf hin, dass es unumgänglich ist, mit alternativen Lösungen Erfahrungen zu sammeln, um nach und nach auf modernere Tracking-Varianten setzen zu können.
Was für ein Bull Shit. Hauptsache Angst verbreiten, anstatt Aufklärung was Cookies machen. Wenn ich mit einem Adblocker unterwegs bin, sehe ich auch keine Ads weil sie natürlich geblockt werden. Ich kann keine Ads anklicken. Ich bekomme keine Cookies gesetzt und gertackt werde ich dann auch nicht. Was soll dieser Artikel sagen???