Im Herbst 2022 meldete das in New York beheimatete Startup Cunnect eine Series-A-Finanzierung in der Höhe von acht Millionen US-Dollar. Die Kapitalspritze ermöglichte es der Firma, die Pläne für ein hochsicheres Quanteninternet voranzutreiben.
Quanteninternet funktioniert in Glasfasernetzen
Im Januar 2023 folgte die Ankündigung, ein Gotham-Q genanntes Testprojekt zwischen Brooklyn und Manhattan an den Start zu bringen. Das Quanteninternet soll dabei in herkömmlichen Glasfasernetzen funktionieren – ein entscheidender Vorteil bei einer möglichen großflächigen Implementierung.
Jetzt sind die Tests des New Yorker Quanteninternets angelaufen, wie New Scientist berichtet. Dabei wurden Photonen, die jeweils über einen verschränkten Widerpart verfügten, durch ein 34 Kilometer langes Glasfasernetz unter den Straßen von New York geschickt.
Hochsichere Kommunikation über Quantenpartikel
In einem Quanteninternet kommunizieren Geräte über den Austausch von Quantenpartikeln, etwa Photonen, die eine große Menge von Informationen gleichzeitig kodieren können. Ein Quanteninternet soll Informationen sicherer als das herkömmliche Internet transportieren können – und (fast) unhackbar sein.
Es macht sich dabei die sogenannte (Quanten-)Verschränkung zunutze. Dabei verändert das zweite der verschränkten Photonen seine Eigenschaften, wenn das andere manipuliert werden sollte – und warnt Nutzer:innen so vor einer möglichen Kompromittierung der Kommunikation.
Gerät setzt verschränkte Photonen frei
Für ihr Testnetzwerk haben die New Yorker Forscher:innen ein Gerät entwickelt, das verschränkte Photonen erzeugt und freisetzt. Dabei setzt Cunnect auf von kalibrierten Lasern beschossene Rubidiumatome.
Das hat den Vorteil, dass das Gerät nur so groß ist wie ein Schuhkarton. Es kann bei Raumtemperatur betrieben und an bestehende Glasfasernetze angeschlossen werden. Künftig sollen Quantenspeicher, in denen Informationen zwischengespeichert werden können, das Netz ergänzen.
Gotham-Q als Basis für „echtes“ Quanteninternet
Das aktuelle Testnetzwerk ist derweil nur der Ausgangspunkt für ein funktionierendes Quanteninternet. Derzeit arbeiten die Cunnect-Forscher:innen daran, ein weiteres Gerät zur Erzeugung verschränkter Photonen in ein zusätzliches Glasfasernetz zu integrieren.
Ziel ist es, künftig mehrere solcher Hubs für die Kommunikation per Quantencomputing zu errichten. Erste Anwender:innen sieht das Startup in der Finanzwirtschaft und der Wissenschaft, weil diese zum einen auf eine schnelle und hochsichere Kommunikation angewiesen seien und/oder über Quantencomputer verfügten.