
OpenAIs neues KI-Modell GPT-4 ist da. (Bild: OpenAI)
Ende der vergangenen Woche war einem deutschen Microsoft-Manager das Launch-Datum für GPT-4 herausgerutscht – Zufall oder nicht? Egal! Jetzt ist der GPT-3-Nachfolger jedenfalls offiziell.
Zugriff auf GPT-4 per ChatGPT Plus – oder Bing
„Hier ist GPT-4, unser bisher leistungsfähigstes Modell“, verkündete OpenAI-Chef Sam Altman per Twitter. Interessierte können es über die API nutzen, müssen sich dafür allerdings auf eine Warteliste setzen lassen. Schon jetzt bekommen Abonnent:innen von ChatGPT Plus Zugriff auf GPT-4.
Microsoft beeilte sich, zum offiziellen GPT-4-Start nicht nur OpenAI zu gratulieren, sondern auch zu bestätigen, was manche ohnehin schon annahmen: „Das neue Bing läuft mit OpenAIs GPT-4“.
Heißt: Wer in den vergangenen Wochen die Microsoft-Suchmaschine mit dem auf der GPT-KI basierenden Bing Bot genutzt hat, hatte schon die Gelegenheit, mit einer frühen Version von GPT-4 zu experimentieren. Bisher lief der KI-Chatbot von Bing unter dem Versionstitel GPT-3.5.
GPT-4 leistungsfähiger und kreativer als GPT-3
Aber was kann eigentlich GPT-4? Wie mächtig das System ist, zeigt sich am ehesten im Vergleich mit dem Vorgänger. Arbeitete GPT-3 mit „nur“ 175 Milliarden Parametern, stehen GPT-4 100 Billionen Parameter zur Verfügung. Laut Beobachter:innen ein „Quantensprung“.
GPT-4 soll kreativer und besser in der Zusammenarbeit mit Nutzer:innen sein als seine Vorgänger. Das soll vom Komponieren von Songs über das Schreiben von Drehbüchern bis hin zum Erlernen des Schreibstils der Nutzer:innen reichen.
Neue OpenAI-KI erkennt Inhalte auf Bildern
Eindrucksvoll ist, dass GPT-4 jetzt auch auf Bilder als Input reagiert – und die dort abgebildeten Inhalte erkennt und damit umgehen kann.
Ein Beispiel: Auf einem Bild sind viele Luftballons zu sehen, die an Schnüren hängen. Auf die Frage, was passieren würde, wenn man die Schnüre durchschneiden würde, antwortet das System, dass die Luftballons dann wegflögen.
Weniger Fake-News und längere Konversationen
Darüber hinaus kann GPT-4 mit bis zu 25.000 Wörter Text umgehen. Bei GPT-3 war bei 3.000 Wörtern Schluss. Damit kann die KI längere Inhalte erstellen und längere Gespräche führen. Darüber hinaus beherrscht GPT-4 auch das Durchsuchen von Dokumenten und die anschließende Analyse der Inhalte.
OpenAI erklärte auch, dass GPT-4 jetzt sicherer sei, was strittige Inhalte und Fake-News betreffe. Die neue Version der KI würde 82 Prozent weniger wahrscheinlich auf Anfragen zu nicht erlaubten Inhalten reagieren.
Außerdem liefere GPT-4 mit 40 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit sachliche Antworten als GPT-3.5, so OpenAI, das dafür interne Bewertungen herangezogen hat.
Sam Altman: GPT-4 immer noch fehlerhaft
Inwieweit die KI weiter Beschimpfungen oder Fake-News produziert, wird sich zeigen. OpenAI-Gründer Altman warnte jedenfalls, dass auch das neue Modell noch fehlerhaft sei und seine Grenzen habe.
Zu den Limits gehören soziale Vorurteile, sogenannte Halluzinationen und kontroverse Aufforderungen, wie es bei OpenAI heißt. Das Unternehmen arbeitet eigenen Angaben zufolge daran. „Es scheint beim ersten Gebrauch immer noch beeindruckender zu sein, als wenn man mehr Zeit damit verbringt“, so Altman.
Falls du noch mehr über die KI erfahren willst, bitte hier entlang: GPT-4 ist da – Alles, was du dazu wissen musst.