OpenAI-Entwickler wundern sich, warum ChatGPT so gut ankommt

„Ganz ehrlich, es ist überwältigend“, beschreibt Jan Leike gegenüber dem Magazin MIT Technology Review das Gefühl, das ihn derzeit beherrscht. Leike führt das Alignment-Team des Startups OpenAI an, dem mit dem KI-Textgenerator ChatGPT der große Wurf gelungen ist.
Warum genau der Chatbot so erfolgreich wurde? Leike versteht es selbst nicht und sagt: „Ich würde gern besser verstehen, was das alles antreibt.“ Tatsächlich hätten er und sein Team nicht den blassesten Schimmer, wie das alles passieren konnte.
John Schulman, Co-Founder von OpenAI, sagte, er hätte schon erwartet, dass der Chatbot Anhänger:innen finden würde. „Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass er dieses Level an Mainstream-Popularität erreicht.“
Verwundert war nach eigener Angabe auch Liam Fedus, Experte für künstliche Intelligenz. Eine mögliche Erklärung lieferte dann AI-Policy-Researcher Sandhini Agarwal: „Wir selbst arbeiten so lange an so etwas, dass wir vergessen, wie überraschend unsere Arbeit für die Außenwelt sein kann.“
Seitdem OpenAI seinen Textgenerator ChatGPT im November 2022 ohne große Vorankündigung kostenlos zugänglich gemacht hat, ist das Thema künstliche Intelligenz so präsent wie nie. Der Bot beantwortet Fragen, erstellt Texte vom Gedicht über einen Schulaufsatz bis zum Kündigungsschreiben und klingt dabei so menschenähnlich, wie man es lange nicht für möglich gehalten hätte. Nach nur zwei Monaten hatte die App bereits 100 Millionen User:innen und damit in so kurzer Zeit so viele wie keine zuvor.
So erfolgreich der Sprachbot ist, so umstritten ist er auch. Während Microsoft-Mitgründer Bill Gates sich erfreut über die schnelle Entwicklung von KI zeigt und es für wahrscheinlich hält, dass sie das „größte Thema in diesem Jahrzehnt“ werden könnte, äußerte sich Elon Musk auf dem World Government Summit in Dubai besorgt. Dort bezeichnete er KI als „eines der größten Risiken für die Zukunft der Zivilisation“, weshalb sie reguliert werden müsse.
Im Gespräch mit MIT Technology Review thematisierte auch Jan Leike die Probleme in Hinblick auf KI. Im Vorfeld sei es schwer einzuschätzen, welche Sicherheitsprobleme die Entwicklung in der realen Welt mit sich bringe. Darum verwende OpenAI viel Energie darauf zu schauen, wofür genau Nutzer:innen den Textgenerator einsetzten, welche Folgen das habe und wie man darauf reagieren könne.
Mit seinem immensen Erfolg hat OpenAI das Rennen um die Vormachtstellung rund um KI auf jeden Fall eröffnet. Das Startup selbst hat bereits seit 2019 eine milliardenschwere Partnerschaft mit Microsoft und erst kürzlich eine Kooperation mit der Unternehmensberatung Bain & Company verkündet. Diese wird die KI-Technologie auch in Marketing-Kampagnen für Kund:innen wie zum Beispiel Coca-Cola einsetzen.
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