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Günstiger und „sauberer“: Tesla will künftig Akkus ohne Kobalt verbauen

Tesla. (Foto: Shutterstock)
Schon 2018 hatte Tesla-Chef Elon Musk gewohnt vollmundig prognostiziert, dass der Elektroautobauer den Anteil von Kobalt in seinen Akkus auf nahe Null reduzieren wolle. Kobalt gilt als „schmutziger“ Rohstoff, der zu einem großen Teil im Kongo und dort oft in illegalen Abbaustätten und von Kindern gefördert wird. Die hohe Nachfrage der Tech-Industrie hat zudem den Preis in die Höhe getrieben. Hersteller sind daher seit Jahren auf der Suche nach Alternativen. Tesla soll dem Ziel von Kobalt-freien Akkus jetzt näher gekommen sein, wie Reuters unter Berufung auf Firmeninsider berichtet.
Demnach verhandele Tesla schon länger mit dem chinesischen Batteriehersteller CATL über die Versorgung mit Lithium-Eisenphosphat-Batteriezellen, die die bisher eingesetzten Kobalt-haltigen Lithium-Ionen-Akkus ablösen sollen. CATL soll in den vergangenen Monaten Fortschritte bei der Dichte und Sicherheit der Lithium-Eisenphosphat-Batterie erzielt haben. Tesla würde mit den neuen Akkus zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn diese sind nicht nur „sauberer“, sondern auch deutlich günstiger. Den Insidern zufolge ließen sich damit Einsparungen im zweistelligen Prozentbereich realisieren.
Damit könnte Tesla auch seine Elektroautos günstiger anbieten, denn die Batterien sind einer der größten Kostentreiber bei der Herstellung. Wann und in welchem Umfang Tesla auf die Lithium-Eisenphosphat-Alternative umsteigt, ist bisher aber nicht klar. Offenbar soll es zunächst um die in der chinesischen Gigafactory gefertigten Model 3 gehen. Musk will dem Reuters-Bericht nach im April seine künftige Strategie für die Batterie-Versorgung vorstellen. Tesla soll ja auch selbst in die Herstellung von Batteriezellen einsteigen wollen.
An der Börse kam der mögliche Verzicht auf Kobalt in künftigen Tesla-Batterien jedenfalls gut an – wohl vor allem wegen der erhofften günstigeren E-Fahrzeuge. Die Tesla-Aktie kletterte am Dienstag bis Börsenschluss um rund sieben Prozent auf fast 860 US-Dollar. Nachbörslich ging es weiter bergauf. Vor Eröffnung der Nasdaq am Mittwoch notieren die Papiere des Autoherstellers bei rund 920 Dollar (Stand: elf Uhr MEZ).
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