
Die in Singapur ansässige Kryptobörse Kucoin wurde Opfer eines Hackerangriffs. Die unbekannten Täter konnten sich Zugriff auf die sogenannte Hot Wallet des Unternehmens verschaffen und Kryptowährungen in Millionenhöhe erbeuten. Als Hot Wallet wird ein mit dem Internet verbundener Aufbewahrungsort für Kryptowährungen bezeichnet. Nachdem Kucoin ungewöhnliche Transaktionen aus der Wallet entdeckt hatte, wurde der Server abgeschaltet. Für Nutzerinnen und Nutzer des Dienstes soll kein Schaden entstehen, da Kucoin nach Unternehmensangaben über ausreichenden Versicherungsschutz verfügt.
Die Angreifer haben neben Bitcoins auch andere Kryptowährung erbeutet. Wie viel Geld Kucoin insgesamt verloren hat, verrät das Unternehmen bislang. Anhand der verfügbaren Informationen dürfte der Verlust aber bei mindestens 150 Millionen Dollar liegen. Nach Angaben von Kucoin war die Cold Wallet, wo ein Großteil der von dem Anbieter verwalteten Krypto-Vermögenswerte liegen, von dem Angriff nicht betroffen. Bis der normale Handelsbetrieb bei Kucoin wieder aufgenommen werden kann, könnte es Unternehmensangaben zufolge jedoch bis zu eine Woche dauern.
Bei dem Kucoin-Hack wurden unter anderem Ocean-Token im Wert von 8,6 Millionen Dollar gestohlen. Die Projektbetreiber haben darauf mit einem Hard Fork, also einer Abspaltung von der ursprünglichen Blockchain, reagiert. Die gestohlenen Ocean-Token sind für die Hacker damit wertlos. Silent Notary, ein dezentraler Notardienst, reagiert ähnlich und hat die von dem Hack betroffenen Token ausgetauscht. Darüber hinaus kooperiert Kucoin mit anderen Kryptobörsen, um sicherzustellen, dass das Diebesgut nicht einfach dort hin transferiert werden kann.
Der bislang größte Diebstahl von einer Kryptobörse fand im Januar 2018 statt. Damals erbeuteten unbekannte von dem Anbieter Coincheck Krypto-Vermögenswerte im Wert von mehr als 530 Millionen Dollar. Der zweitgrößte Diebstahl dieser Art war der Mt-Gox-Hack, bei dem Bitcoins im Wert von etwa 470 Millionen Dollar entwendet wurde.
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