Gigantische Hand im All: Röntgenteleskop der Nasa macht beeindruckende Aufnahmen

Nasa-Röntgenteleskop IXPE. (Illustration: Nasa)
Im Jahr 2001 hat das Röntgenteleskop Chandra der Nasa erstmals den Pulsar PSR B1509-58 entdeckt und herausgefunden, dass dessen Pulsarwind-Nebel MSH 15-52 einer gigantischen menschlichen Hand gleicht. Kein Wunder, dass manche Beobachter:innen das Gasgebilde als „Hand Gottes“ oder zumindest als „Geisterhand“ bezeichneten.
Jetzt hat die Nasa ihr neues Röntgenteleskop IXPE (Imaging X-ray Polarimetry Explorer) mehr als zwei Wochen lang auf die gigantische Hand im All ausgerichtet. Neben beeindruckenden Aufnahmen konnten US-Forscher:innen, die die Daten ausgewertet haben, dadurch auch erstmals das magnetische Feld im Inneren des Nebels ausmachen – und damit die „Knochen“ der Hand.
Ihre Erkenntnisse haben die Forscher:innen der Stanford University in einer Studie dargelegt, die im Fachmagazin The Astrophysical Journal erschienen ist.
„Die geladenen Teilchen, die die Röntgenstrahlen erzeugen, bewegen sich entlang des Magnetfelds und bestimmen die Grundform des Nebels, wie es die Knochen in der Hand eines Menschen tun“, so Studienautor Roger Romani von der Stanford University.
Das besondere Interesse der Forscher:innen hatte ein massiver heller Röntgenstrahl geweckt, der vom Pulsar in der „Handfläche“ des Gasnebels in Richtung „Handgelenk“ gerichtet ist.

Pulsarwind-Nebel: Die Hand im All. (Bild: X-ray: Nasa/CXC/Stanford Univ./R. Romani et al. (Chandra); NASA/MSFC (IXPE); Infared: Nasa/JPL-Caltech/DECaPS; Image Processing: Nasa/CXC/SAO/J. Schmidt)
Mit den neuen Daten, die mit den älteren des Chandra-Teleskops ergänzt wurden, konnten die Forscher:innen nachweisen, dass energiereiche Teilchen von den komplexeren, turbulenten Regionen rund um den Pulsar zu gleichmäßigen Bereichen des Magnetfelds – „Handgelenk“, „Finger“ und „Daumen“ – geleitet werden.
Dadurch, so Co-Autor Niccolò Di Lalla, sei jetzt klar, wie Pulsare als Teilchenbeschleuniger wirken können. Ähnliche Magnetfelder hat IXPE auch in den Pulsarwind-Nebeln Vela und Crab entdeckt, wie die Nasa mitteilt. Für die Forschung ein Zeichen dafür, dass diese in solchen Objekten überraschend häufig vorkommen.
Die Hand im All ist rund 16.000 bis 17.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat ein Ausmaß von über 150 Lichtjahren. Der Pulsar im Inneren des Gasnebels ist der Überrest der Supernova eines einst massereichen Sterns und mit 1.500 bis 1.700 Jahren vergleichsweise jung.
PSR B1509-58 dreht sich fast sieben Mal pro Sekunde um sich selbst. Sein Magnetfeld soll 15 Billionen Mal stärker als das der Erde sein.
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