
Anfang 2022 hatte die australische Astronomin Natasha Hurley-Walker über unerklärliche Radiosignale berichtet, die von einem mysteriösen Himmelsobjekt ausgesendet werden. Ungefähr alle 18 Minuten wird das Objekt zu einer der hellsten Radioquellen am Himmel – für bis zu eine Minute.
Eine solche Periodizität sei zuvor noch nie beobachtet worden, so Hurley-Walker und ihr Team damals. Besonders „gruselig“: Nach 30 Tagen Radiosignalen, die pünktlich wie ein Uhrwerk ausgesendet wurden, „schwieg“ das Objekt für 26 Tage, nur um danach wieder 30 Tage lang zu senden.
Im Normalfall kommen Radiosignale zum einen extrem kurz nacheinander, nämlich alle paar Millisekunden bis hin zu zehn Sekunden. Solche Signale stammen von Pulsaren und Magnetaren. Die plötzlich ausgestrahlten Radiowellen von Supernovae halten über Tage bis Wochen an.
Weil sich die australischen Forscher:innen unter Leitung von Hurley-Walker weitere Erkenntnisse zu der mysteriösen Signalquelle erhofften, durchforsteten sie entsprechende Daten – und wurden fündig. Das 15.000 Lichtjahre von der Erde entfernte Himmelsobjekt GPM J1839−10 sendet alle 22 Minuten ein Signal, das bis zu fünf Minuten dauert, wie heise.de berichtet.
Auffällig an dem zweiten äußerst außergewöhnlichen Himmelskörper ist, dass dessen Signal in Archivaufnahmen bis ins Jahr 1988 zurückzuverfolgen war. Und noch mysteriöser: Das Objekt drehe sich viel zu langsam, um Radiowellen zu erzeugen, wie Hurley-Walker sagt. Die Studie wurde in Nature veröffentlicht.
Ein Magnetar, wie er bisher bekannt ist, dürfte also solche Signale nicht erzeugen können. Diese wären auch nur Monate bis ein paar Jahre aktiv sein – nicht aber 35 Jahre oder sogar noch mehr. „Was auch immer für ein Mechanismus dahintersteckt, er ist außergewöhnlich“, so die australische Astronomin.
Möglich wäre, dass das Objekt ein sogenannter „ultra-langperiodischen Magnetar“ ist. Ein solcher ist bisher aber lediglich theoretisch beschrieben worden. Hurley-Walker könnte sich vorstellen, dass es sich bei dem mysteriösen Himmelskörper sogar um noch etwas viel „phänomenaleres“ handele.
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