Handel mit CO₂-Zertifikaten: THG-Prämie gibt es jetzt auch für private Wallboxen

THG-Prämie auch für private Wallbox-Besitzer:innen. (Bild: Shutterstock/Kookkao)
Seit Anfang 2022 ist es für Elektroauto- oder E‑Roller-Fahrer:innen möglich, sich per Quotenhandel einige Hundert Euro jährlich hinzuzuverdienen. Ausschlaggebend dafür ist die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote), die Mineralölfirmen zwingt, den von ihnen verursachten CO₂-Ausstoß zu senken.
Wer ein elektrisch betriebenes Fahrzeug fährt, kann das eingesparte CO₂ in Form von Zertifikaten weiterverkaufen. Den Handel mit den CO₂-Äquivalenten und die Auszahlung der sogenannten THG-Prämie übernehmen eigens eingerichtete Plattformen.
Die erste dieser Plattformen, Geld für E-Auto, bietet jetzt auch die Auszahlung einer THG-Prämie für Wallboxen von Privatpersonen an. Bisher hatten in diesem Bereich nur die Betreiber öffentlicher Ladestationen wie ENBW oder Ionity profitiert.
Um eine Auszahlung für die Nutzung der Wallbox zu bekommen, müssten Privatpersonen ihre Wallbox allerdings als öffentlich deklarieren. Laut Luca Schmadalla, CEO der hinter Geld für E‑Auto stehenden Firma Zusammenstromen, heißt das aber nicht, „dass sie in Onlineverzeichnissen zu finden ist“.
Nutzer:innen sei es selbst überlassen, ob und wem sie diese Informationen zugänglich machen. Sie müssen lediglich die Anforderungen der Ladesäulenverordnung (LSV) erfüllen, wie heise.de berichtet.
Demnach könne man theoretisch definieren, dass die eigene Wallbox jeden Tag für eine Minute für alle zugänglich sei – auch wenn dann etwa das Garagentor geschlossen oder der Carport für andere nicht zu erreichen sei. Dem Anbieter zufolge passiert praktisch nichts.
Die Angabe der geladenen Kilowattstunden scheint derzeit ebenfalls noch auf Vertrauen zu basieren. Ein Nachweis ist nicht erforderlich. Lediglich Stichproben könne es geben. Zudem gibt es keine Verpflichtung, Grünstrom zu laden.
Neben den bis zu 400 Euro THG-Prämie für E‑Auto oder E‑Roller könnten private Wallbox-Besitzer:innen so recht einfach noch einmal einige Hundert Euro kassieren – je nach Ladeleistung. Bei einer durchschnittlichen Ladeleistung von 2.000 Kilowattstunden, so rechnet Geld für E‑Auto vor, seien immerhin zusätzlich 200 Euro drin.
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