Die Ende Oktober 2021 ausgelaufene Förderung privater Wallboxen wird – anders als etwa von Autoindustrie und Verbraucherzentrale gefordert – nicht fortgesetzt. „Eine Wiederauflage dieser Förderrichtlinie ist nicht geplant“, erklärte die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion. Ein Grund wird trotz entsprechender Frage nicht genannt. Stattdessen bescheinigt die Bundesregierung in dem Schreiben, dass das Förderprogramm eine „starke Anschubwirkung“ für die Elektromobilität gehabt habe. Offenbar sieht man derzeit also keinen Bedarf mehr.
800 Millionen Euro für private Wallboxen
Im Rahmen der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) betreuten Förderung hat die Bundesregierung rund 800 Millionen Euro ausgeschüttet. Aufgrund des großen Andrangs war das Programm im vergangenen Jahr mehrere Male aufgestockt worden. Insgesamt sollen über 800.000 Anträge auf bis zu eine Million Wallboxen gestellt worden sein, wie die KfW im Januar 2022 wissen ließ.
Im Zeitraum zwischen November 2020 und Oktober 2021 konnten sich Privatpersonen den Einbau einer privaten Lade-Wallbox mit einem Zuschuss von 900 Euro fördern lassen. Dabei gab es einige Voraussetzungen zu beachten. So musste der Antrag vor dem Beginn des Vorhabens gestellt werden. Die Ladestation musste mit Ökostrom oder Strom aus einer Photovoltaikanlage betrieben werden und durfte maximal elf Kilowatt Ladeleistung haben. Außerdem musste sie „intelligent zu steuern“ sein.
59.000 öffentliche Ladepunkte in Deutschland
Während sich die private Wallbox-Förderung als Erfolgsmodell entpuppt hat und wohl knapp eine Million zusätzliche private Ladestationen gebaut wurden oder werden, hängt die Bundesregierung bei ihrem Ziel, bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte zu errichten, weit zurück. Aktuell (Stand: April 2022) soll es deutschlandweit lediglich gut 50.200 Normallade- und 8.700 Schnellladepunkte geben. Wie der Ausbau der Ladeinfrastruktur beschleunigt werden kann, will die Bundesregierung im Rahmen einer Neuauflage des Masterplans Ladeinfrastruktur darlegen. Wann genau, steht noch nicht fest.