Mitte April hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck angekündigt, bei der Ausgestaltung der Förderung für Elektroautos künftig keine Plug-in-Hybride mehr berücksichtigen zu wollen. Bei rein elektrischen Fahrzeugen soll die Förderung sinken. Ab 2023 soll der Anteil, den der Bund zahlt, noch 4.000 Euro betragen, ab 2024 sollen es nur noch 3.000 Euro sein. Der Preis für förderungsfähige E-Autos darf 65.000 Euro nicht übersteigen. Aus dem Verkehrsministerium sind jetzt Pläne bekanntgeworden, laut denen unter anderem eine Sonderabschreibung die Attraktivität von vollelektrischen Firmenwagen erhöhen soll.
Sonderabschreibung für elektrische Firmenwagen
Ein Entwurf für ein sogenanntes Klimaschutz-Sofortprogramm aus dem Ressort von Verkehrsminister Volker Wissing, der dem Handelsblatt vorliegt, sieht neue Förderprogramme und steuerliche Anreize vor. Das Maßnahmenpaket, das dem Verkehrssektor helfen soll, Millionen Tonnen CO2 einzusparen, beinhaltet demnach unter anderem eine stärkere Förderung von Elektroautos. Im Fokus stehen gewerbliche Fahrzeuge. Unternehmen sollen vollelektrische Firmenwagen steuerlich stärker als bisher abschreiben können. Die Regelung über eine Sonderabschreibung von 50 Prozent im ersten Jahr soll zwischen 2023 und 2026 gelten.
Laut dem Verkehrsministerium sei eine „erhebliche Erhöhung des Anteils der elektrischen Fahrleistungen im Straßenverkehr“ erforderlich. Dabei bleiben offenbar Plug-in-Hybride – wie auch bei der Förderung für private Elektroautos – außen vor. Zumindest was kleinere Fahrzeuge betrifft. Lkw sollen auch in der Version mit E- und Verbrennermotor weiter gefördert werden, vorerst einmal bis 2028. Anders als bei Pkw sei hier die technische Entwicklung noch in einer frühen Phase, heißt es zur Erklärung.
Wissing will Masterplan für Ladeinfrastruktur
Neben den Steuervorteilen für vollelektrische Firmenwagen will Verkehrsminister Wissing laut eigenen Angaben auch einen Masterplan für die Verbesserung der Ladeinfrastruktur erarbeiten. Dieser solle noch vor der parlamentarischen Sommerpause vorgelegt werden, wie Golem schreibt. Wissing hatte Anfang 2022, anders als sein Vorgänger Andi Scheuer, ausdrücklich klargestellt, beim Pkw voll auf die Elektromobilität setzen zu wollen. Synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) spielen für Wissing eher im Flugverkehr eine Rolle. Bis 2030 will die Bundesregierung 15 Millionen vollelektrische Pkw auf die Straße bringen.