Die anhaltende Corona-Pandemie hat die Probleme des stationären Einzelhandels verschärft: Die Kaufwilligen haben sich noch stärker auf das Internet verlegt, kleine Einzelhändler in Innenstädten müssen immer öfter aufgeben. Anfang September will sich daher Wirtschaftsminister Peter Altmaier mit Vertretern von Handel und Kommunen treffen, um die negative Entwicklung aufzuhalten. Zentrale Idee: Die Digitalisierung im Handel müsse vorangetrieben werden, wie das Handelsblatt berichtet.
Amazon treibt Digitalisierung des Handels mit voran
Schon jetzt hat sich eine doch eher ungewöhnliche Allianz zusammengefunden, die im Prinzip dasselbe will. Mitte September wollen der Handelsverband Deutschland (HDE), die Initiative „Händler helfen Händlern“ und Amazon bislang stationären Einzelhändlern bei der Digitalisierung unter die Arme greifen. Die „Quickstart Online“ genannte gemeinsame Initiative setzt auf kostenlose, qualitativ hochwertige Onlinetrainings, wie der HDE in der vergangenen Woche mitteilte. Zudem sollen in sogenannten Top-Talks Vorreiter der Szene ihr Erfolgsgeheimnis verraten.
Dass ausgerechnet Amazon sich für die Belange des stationären Einzelhandels stark macht, ist zumindest etwas ungewöhnlich. Ralf Kleber, Chef von Amazon in Deutschland, erklärte via Linkedin-Posting, dass „die Vielfalt des Handels […] wichtig für eine breite Auswahl an Produkten und die Lebensqualität aller“ sei. Daher engagiere sich Amazon mit den oben genannten Partnern dafür „Händlern wirtschaftliche Perspektiven durch Digitalisierung zu eröffnen“. Und: „Wir wollen gemeinsam Mut machen und Wege aufzeigen“.
Passend dazu: Der t3n Guide „Einzelhandel digitalisieren“ hilft stationären Händlern, den wichtigen Schritt in die Online-Welt des Commerces zu machen. Hier entlang!
Amazon: Lebendiger, vielfältiger Handel „für alle das Beste“
Amazon hat sich laut Handelsblatt auch inhaltlich an dem Quickstart-Online-Konzept beteiligt. Dem Konzern gehe es aber nicht darum, zu erklären, wie man auf Amazon erfolgreich sein könne. Vielmehr sei die Plattform breiter angelegt, decke rechtliche Fragen genauso ab wie Social-Media-Marketing oder Kundenbindung, schreibt das Handelsblatt. Ebenfalls an Bord sind die DIHK, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und schon online erfolgreiche Händler. Ein lebendiger, vielfältiger Handel sei am Ende für alle das Beste, so Amazon-Deutschland-Chef Kleber.
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