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Ratgeber

Homeoffice und Kinder: Diese Videospiele können unterhalten und bilden

Videospiele können auch auf Kinder positive Effekte haben: Neben der Unterhaltung haben viele Spiele bildende Komponenten. Das kann besonders dann helfen, wenn das Homeoffice den Alltag mal wieder etwas hektischer macht.

8 Min.
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Ob alleine oder zusammen mit den Eltern: Es gibt viele Videospiele, die gerade für Kinder gut geeignet sind. (Fotos: Shutterstock)

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Kinder spielen Videospiele und die Eltern schauen besorgt zu. Dieses Bild herrscht oft noch immer in der medialen Berichterstattung um Games vor. Erwachsene Menschen, die nichts von diesem Medium Videospiel verstehen. Die Angst vor Abhängigkeit und Verrohung. Kurzum, die Angst, das Kind an diese gefährlichen Spiele zu verlieren. Das sind Narrationen, die sich noch immer durch die Beschreibungen von Games ziehen, gerade wenn es um das Spielverhalten jüngerer Menschen geht.

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Die Realität aber sieht schon längst anders aus. Die Generation, die mit Amiga, Nintendo, Sega oder Playstation aufgewachsen ist, hat längst selbst Kinder bekommen. Eltern im Jahr 2021 kennen sich sehr oft besser mit Videospielen aus als ihre Kinder. Und so ist dieses Medium längst auch zu einer gemeinsamen Beschäftigung von Eltern und Kindern geworden. Sei es in Online-Games, lokalen Multiplayer-Spielen oder auch storygetriebenen Games, die zusammen erlebt werden können – längst sind Videospiele zu einer gemeinsamen Familienunternehmung geworden.

Wie Games beim Lernen helfen können

Zuletzt sorgten Zahlen wieder für Unruhe: Eine Studie der DAK ergab, nicht sonderlich überraschend, dass Kinder und Jugendliche während der Pandemie mehr Zeit mit Videospielen verbringen. Wieder der erste Reflex: Führt das zu mehr Abhängigkeit? Sicherlich können Videospiele, wie so ziemlich jedes Medium, schädlich wirken. Sie können zu viel Zeit fordern, somit andere Hobbys oder auch die Schulpflichten verdrängen. Sie können auch zu Isolation führen, den Kontakt zu Freund:innen gefährden. Das können sie aber vor allem dann, wenn es sich um Menschen handelt, die sowieso psychische Probleme haben. Gerade bei jüngeren Menschen ist daher das Zusammenspielen so wichtig.

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Doch gerade in der Pandemie können Games, auch für jüngere Menschen, sich positiv auf die Psyche auswirken. Eine Studie der Universität Oxford kam etwa zu diesem Ergebnis. Genauso können Games auch spielerisches Lernen ermöglichen. Sich in einer 3D-Umgebung zurechtfinden, logische Rätsel lösen oder Sprachen erlernen – mit den passenden Videospielen können Lernerfolge zugänglicher gemacht werden. Und natürlich können sie auch einfach Abwechslung und Spaß bringen in einer Zeit, die oft trist wirken mag.

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Geeignete Videospiele für Kinder

Wir haben daher mit Eltern darüber gesprochen, welche Spiele ihre Kinder gerne spielen. Dabei geht es auch um eine Erleichterung im Alltag: Wer etwa eine Stunde lang konzentriert im Homeoffice arbeiten muss, kann gut ein Videospiel gebrauchen, das sowohl unterhält als auch förderlich wirkt – so sind Kinder und Eltern gleichsam gut beschäftigt. Bei der Auswahl der Games spielen mehrere Kriterien eine Rolle:

  • Wie zugänglich ist ein Spiel? Können Kinder es leicht selbst erlernen?
  • Sind die Inhalte für Kinder geeignet?
  • Können die Spiele auch etwas beibringen?
  • Machen die Spiele auch wirklich Spaß?

Freilich handelt es sich bei dieser Auswahl nur um einen begrenzten Ausschnitt an Spielen, die für Kinder geeignet sind. Es sind Beispiele für die unterschiedlichen Weisen, durch die Videospiele unterhalten und bilden können. Sie können ein guter Einstieg für Eltern sein, die bisher eben doch noch keinen Zugang zu Games gefunden haben. Ein erster Schritt, um mit den Kindern dieses Medium kennenzulernen.

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„Zoo Tycoon“* (USK ab 0)

Die Aufgabe in „Zoo Tycoon“ klingt zunächst recht einfach: Einen funktionierenden Zoo aufbauen, der viele Besucher:innen anlockt. Doch geht es dabei sehr schnell um Details. Wohin mit dem Imbissstand, damit er möglichst viele Einnahmen macht? Und wie platziert man die verschiedenen Gehege so, dass sie auch thematisch zusammenpassen? Das Besondere an „Zoo Tycoon“ ist aber, dass es den Spieler:innen auch die Tiere näherbringt. In ausführlichen Beschreibungen werden Gattungen erklärt, die Herkunft aufgezeigt und – besonders wichtig – auch erläutert, wie bedroht die jeweilige Tierart schon ist. So können die Spieler:innen lernen, wie Tiere in Zoos artgerecht erhalten werden können und welche Tiere es bald wohl nicht mehr in freier Wildbahn geben wird.

Einen Zoo zu bauen, ist gar nicht so einfach. (Screenshot: Xbox Game Studios)

Christina de Vries spielt „Zoo Tycoon“ gerne zusammen mit ihrer knapp fünfjährigen Tochter. „Ihr gefällt, dass sie den Zoo selbst gestalten kann: die Farbe der Wege, Bänke, Mülleimer. Auch die Tiere für ihren Zoo selbst auszusuchen, mag sie sehr. Dabei findet sie es spannend, zu erfahren, welche Gehege, Ausstattung, Verpflegung und Spielzeuge die Tiere am liebsten mögen“, sagt sie. Das Spiel gebe ihrer Tochter auch immer wieder Impulse. Durch „Zoo Tycoon“ habe sich etwa ein Tierrate-Spiel entwickelt, das sie nun gerne spielen, wenn sie unterwegs sind.

Schwerpunkt: Kind und Karriere vereinbaren – Geht das?

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„Minecraft“* (USK ab 6)

Bei „Minecraft“ handelt es sich um eines der bekanntesten Spiele überhaupt. Als sogenanntes Sandbox-Spiel können Spieler:innen sich in der offenen Spielwelt frei bewegen und haben mehrere Werkzeuge zur Hand, um mit der Spielwelt zu interagieren und sie zu verändern. Vor allem gilt es, Rohstoffe wie Holz, Stein oder Erde abzutragen und daraus etwas zu bauen. Von einfachen Hütten bis zu gigantischen Palästen zeigt „Minecraft“ immer wieder, wie kreativ die Spieler:innen sein können. Das Spiel ermöglicht es, Kinder und Jugendliche ausprobieren zu lassen. Was funktioniert, was nicht? Auch planerisches Denken wird gefördert: Welche Zutaten braucht es, um einen bestimmten Gegenstand zu bauen? Und wo bekomme ich diese her?

Interessant ist, dass „Minecraft“ inzwischen auch schon öfter im Unterricht eingesetzt wird. Etwa in Mathematik, wo räumliche Koordinaten greifbar gemacht werden können, da die dritte Dimension im Spiel erfahrbar wird. So können die Kinder durch ein Medium, das ihnen oftmals wohlvertraut ist, praktischen Zugang zu einem sonst sehr theoretischen Fach finden.

„Flower“ (USK ab 0)

„Flower“ ist ein geradezu meditatives Spiel. Es gibt keine Handlung als solche, der die Spieler:innen folgen müssen. Vielmehr geht es darum, den Wind zu steuern, der wiederum Blütenblätter tragen soll, die dann kunstvoll durch die Luft fliegen. Jeder Spielabschnitt beginnt mit einem schwebenden Blütenblatt und im Verlauf des Levels kommen mehr und mehr dazu. Für die Playstation und das Smartphone kann für die Lenkung des Windes auch Bewegungssteuerung genutzt werden.

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Marco-Alexander Breit hat seinem fünfjährigen Sohn bereits das Spiel gezeigt. „Wir haben das kurz zur Erklärung zusammen gespielt und nach ein paar Minuten spielte er es ganz alleine. Ihn fasziniert vor allem, dass er den Wind spielen kann, also keine Spielfigur besitzt – und die intuitive Bewegungssteuerung“, sagt Marco-Alexander Breit, der selbst passionierter Gamer ist. „Flower“ gehöre inzwischen zum sonntäglichen Nachmittag, an dem sie zusammen für 30 Minuten in das Spiel eintauchen.

„Animal Crossing: New Horizons“* (USK ab 6)

Die Spieler:innen landen mit dem Flugzeug auf einer Insel, die sie fortan bewohnen sollen. Zunächst sind sie ziemlich einsam, doch je mehr sie sich um ihr Eiland kümmern, desto mehr Anwohner:innen werden sich ansiedeln. Zum Spiel gehört es, das eigene Haus hübsch einzurichten, dabei zu Helfen, Gebäude wie ein Museum oder eine Bibliothek aufzubauen, oder aber einfach nur Angeln zu gehen und den größten Fisch zu fangen. „Animal Crossing“ ist ein sehr friedliches Spiel, das den Spieler:innen viel Zeit lässt, sich zu entfalten. Da es keine Spielziel im eigentlichen Sinne gibt, kann jeder und jede selbst entscheiden, was er oder sie heute im Spiel anstellen möchte.

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Eine Studie hat letztes Jahr herausgefunden, dass „Animal Crossing“ dazu beitragen kann, das Wohlbefinden zu steigern. Es bietet eine friedliche Umgebung, in die Spieler:innen sich vertiefen können, belohnt aber auch immer wieder, indem es etwa neue Gegenstände zugänglich macht oder neue Anwohner:innen auf die Insel bringt. So haben Spieler:innen kleine Erfolgserlebnisse, die motivieren.

„Spielestudio“* (USK ab 6)

In „Spielestudio“ geht es darum, die Seite zu wechseln – und trotzdem Spaß zu haben. Denn mit dem Programm können Spieler:innen lernen, ihr eigenes Videospiel zu programmieren. Dafür hat Nintendo zugängliche und unterhaltsame Tools kreiert, mit denen besonders jüngere Menschen ein Interesse fürs Programmieren entdecken können. Mithilfe von drolligen Wesen lernen die Spieler:innen die Logik von Programmiersprachen und wie die verschiedenen Systeme ineinandergreifen, sodass am Ende ein funktionierendes Spiel dabei herauskommt.

„Spielestudio“ will spielerisch das Programmieren beibringen. (Screenshot: Nintendo)

Jens Schumacher hat „Spielestudio“ auch durchaus schon bei der Arbeit geholfen. „Immer dann, wenn ich in Meetings bin“, sagt der Systemadministrator, der einen neunjährigen Sohn hat. „Spielestudio“ sei aktuell der Renner, weil sein Sohn da selber etwas gestalten und es dann seinen Freunden vorführen kann. Genauso sei das Spiel aber auch ein gutes Lern-Tool. „Er muss immer lesen und auch logisch denken können, da man im Grunde immer eine Wenn-Dann-Situation hat und verschiedene Parameter einstellen muss“, sagt er. Dafür bietet das Spiel Tutorials, die helfen und gleichzeitig Wissen vermitteln.

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„Overcooked“* (USK ab 6)

Wenn es dann doch mal darum gehen soll, zusammen zu spielen, kann „Overcooked“ eine gute Wahl sein. In dem Spiel geht es darum, zusammen eine Küche zu organisieren: Es braucht jemanden, der kocht, jemanden, der anrichtet, und natürlich jemanden, der abwäscht. Die verschiedenen Rollen in einer Küche werden hier spielerisch vermittelt und im Chaos des Küchengeschehens kann viel turbulenter Spaß entstehen. Die Gäste haben Hunger und wollen schnell ihr Essen. Also ran an die Töpfe und Pfannen und den Kochlöffel geschwungen.

In einer Studie aus dem Jahr 2019 kam heraus, dass in 56 Prozent der Familien in Deutschland gemeinsam Videospiele gespielt werden. Diese Zahl dürfte durch die Pandemie nochmal deutlich nach oben gegangen sein. 65 Prozent der befragten Eltern gaben dabei an, dass durch das gemeinsame Spielen ein gestärktes Verhältnis zu ihren Kindern entstanden sei.

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Was zum Lesen

Sowohl für Erwachsene als auch für Kinder gibt es einige Bücher über Videospiele, die durchaus lesenswert sind. So hat etwa Dr. Jan Kopia eine kleine Anleitung für Eltern geschrieben*, wie sie im Umgang ihrer Kinder mit Videospielen gelassener werden können. Von geeignetem Alter über spezifische Geräteeinstellungen bis zu wissenschaftlicher Forschung ist hier für interessierte Eltern einiges zu finden.

Für Kinder und Erwachsene ist das Buch von Daniel Braun zu empfehlen: Programmieren lernen mit Python und Minecraft*. Wer also nicht nur die Spiele spielen, sondern einmal hinter die Kulissen schauen möchte, dem ist dieses Buch zu empfehlen. Eine Programmiersprache zu lernen ist sowohl für das Verstehen von Videospielen als auch für viele Berufswege inzwischen eine wichtige und anerkannte Kompetenz.

Inzwischen gibt es auch immer mehr Bücher für Kinder, auch für solche, die gerade erst lesen lernen, die spezifischen Videospiel-Bezug haben. „Minecraft“ ist da etwa ein sehr beliebtes Sujet. So gibt es von dem Spiel schon einige Lesebücher*, mit denen junge Leser:innen noch tiefer in die Geschichten des Spiels eintauchen können. Eine schöne Verbindung von Videospiel und Buch.

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