Neben der Sportsmartwatch Honor Watch GS Pro, die besonders mit ihrem Riesenakku und Funktionen aus dem Garmin-Kosmos überzeugen soll, hat die Huawei-Marke auch eine Uhr für den kleineren Geldbeutel vorgestellt. Die hört auf den Namen Honor Watch ES und kann ab dem 7. September 2020 für 79,90 Euro im Onlineshop des Herstellers vorbestellt werden. Ab dem 21. September wird sie im freien Handel verfügbar sein – dann aber zu einem Preis von 99,90 Euro.
Bei der Honor Watch ES handelt es sich um einen Hybriden aus Fitnesstracker und Smartwatch. Sie bietet eine geringere Leistung und einen geringeren Funktionsumfang als die übrigen Honor-Watches. Sie liegt aber funktional über den üblichen Trackern der diversen Hersteller und bewegt sich preislich in deren Wettbewerbsumfeld. Je nach persönlicher Anforderung kann die Honor Watch ES durchaus überzeugen. Jedenfalls bietet sie mehr als herkömmliche Tracker.
Design: Apple Watch in schmaler und länger
Optisch kann die Honor Watch ES als etwas schmalere, aber dafür längere Apple Watch wahrgenommen werden. Mancher findet sie der Charge-Serie des Wettbewerbers Fitbit entlehnt. Die Wahrheit liegt wohl dazwischen.
Die Honor Watch ES zeigt sich in einem quadratischen Gehäuse aus Kunststoff, das 46 Millimeter hoch und 30 Millimeter breit ist. Die Uhr wiegt 21 Gramm ohne das Armband.
Beim Display setzt Honor auf einen 1,64 Zoll (4,17 cm) großen Amoled-Screen mit einer Auflösung von 456 × 280 Pixeln. Damit bringt der Bildschirm eine Pixeldichte von 326 ppi. Das liegt auf dem Niveau der übrigen aktuellen Huawei und Honor-Uhren. Welches Schutzglas über das Display gelegt wurde, sagt Honor nicht. Es handelt sich aber um ein 2,5D-Glas, also eines ohne abgerundete Kanten.
Die erforderliche Rechenleistung liefert ein bislang unbekannter Prozessor mit der Bezeichnung DK3.5+ST. In ihren anderen Smartwatches setzten Huawei und Honor bislang auf den Kirin A1. In den Fitnessbändern wurden Mikroprozessoren aus der Apollo-Reihe verwendet.
Über einen vergleichsweise kleinen Akku mit einem Energieinhalt von 180 Milliamperestunden soll die Watch ES immerhin 10 Tage betrieben werden können. Das erforderliche Ladegerät liefert Honor mit. Die magnetische Ladekrone soll die Uhr innerhalb von 30 Minuten wieder auf 70 Prozent ihrer Kapazität bringen können.
Fitness-Features auf gutem Niveau
Die Fitness-Features der Watch ES entsprechen dem guten Huawei-Standard. So ist erneut die in Tests stets überzeugende Schlafaufzeichnung Trusleep mit ihrer sehr detaillierten Schlafphasenanalytik sowie die kontinuierliche Pulsaufzeichnung an Bord. Ebenso kann die Watch ES euren Blutsauerstoffanteil (allerdings nur manuell) messen, sowie eine kontinuierliche Abschätzung des persönlichen Stresslevels liefern. Geführte Atemübungen können dann bei der Stressreduktion helfen. Auch bei der Verfolgung des weiblichen Menstruationszyklus unterstützt die Uhr.
An weiteren Sensoren finden sich ein Beschleunigungs- und ein Umgebungslichtsensor an Bord. Über ein eigenes GPS-Modul verfügt die Uhr laut Datenblatt nicht. Damit würde zur Streckenaufzeichnung stets das Mitführen des mit der Uhr gekoppelten Smartphones erforderlich sein. Die Uhr würde dann dessen GPS mitnutzen.
In Sachen Wasserfestigkeit macht Honor keine standardisierten Angaben, behauptet aber eine Dichtigkeit bis 50 Meter und ermutigt Nutzer dazu, sie zum Schwimmen im Pool zu tragen. Lediglich von Turmspringen und ähnlichen Sportarten mit hohem Wasserdruck rät der Hersteller ab.
95 verschiedene Trainingsmodi und 12 animierte Trainingskurse zu etwa Fettverbrennungs- oder Bauchmuskeltraining sollen die Vielfalt sportlicher Hobbys weitgehend abdecken. Dabei soll die Uhr Workouts des Typs Gehen, Laufen, Ellipsentrainer und Rudermaschine automatisch erkennen und entsprechend tracken können.
Natürlich erledigt die Watch ES Standardaufgaben wie das Zählen der täglichen Schritte, der verbrauchten Kalorien oder der Aktivitätsintensität und -dauer nach WHO-Empfehlung. Da kein Höhensensor an Bord ist, kann die Watch ES Stockwerke nicht zuverlässig zählen. Leute mit sitzendem Beruf können sich von der Uhr an regelmäßige Bewegung erinnern lassen.
Die üblichen Benachrichtigungen zu eingehenden Anrufen, Kurznachrichten aus SMS, Whatsapp oder anderen Messengern und Social-Media-Apps bietet die Watch ES ebenfalls. Antworten sind aber nicht möglich. Benachrichtigungen können lediglich gelesen werden. Telefonieren über die Uhr ist nicht möglich. Lautsprecher und Mikrofon sind nicht verbaut.
Der interne Speicher von vier Gigabyte kann zur Ablage von (rund 500) Musik-Dateien genutzt werden, die dann über ein per Bluetooth angeschlossenes Headset zu Gehör gebracht werden. Nicht möglich ist die Bluetooth-Kopplung eines externen Pulsgurts zur Verbesserung der Frequenzmessung beim Sport.
Fitness-Smartwatch zum Tracker-Preis
Die Uhr soll mit Smartphones unter Android ab 5.0 oder iOS ab 9.0 genutzt werden können. Sie kann ab dem 7. September 2020 für rund 80 Euro im Honor-Onlineshop vorbestellt werden. Ab dem 21. September 2020 könnt ihr sie im freien Handel für rund 100 Euro erwerben. Farblich könnt ihr zwischen einem mattem Schwarz (Meteorite Black), einem dezenten Rosa (Coral Pink) und einem kalten Weiß (Icelandic White) wählen. Die Armbänder in Einheitslänge sind farblich jeweils dem Gehäuse angepasst und bestehen aus einer Art Silikon. Mit einer Gesamtlänge von 247 Millimetern sollte die Watch ES auch um kräftige Handgelenke passen.
Die Honor Watch ES ist der günstigere Ableger der bereits vor einiger Zeit geleakten Huawei Watch Fit, für die allerdings bislang kein Verfügbarkeitsdatum kommuniziert wurde und die mit rund 120 Euro preislich über der Watch ES liegen wird. Mit Grün und Orange bietet die Huawei Watch Fit zudem Farbvarianten, die es für die Honor Watch ES nicht gibt.
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