2 statt 4 Räder: Hoverboard-Erfinder zeigt E-Auto-Konzept
Zugegeben, wer nicht gerne auffällt, hatte an Shane Chens Mobilitätsdesigns wahrscheinlich noch nie große Freude. Hoverboards sind praktisch, sehen futuristisch aus und sind trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – kein Fortbewegungsmittel für die breite Masse.
Dem Konzept des zweirädrigen Flitzers treu bleibend hat Chens Firma Inventist jetzt die ersten Pläne für ein eigenes E-Auto vorgestellt.
Der Shane: Eine Fahrerkabine zwischen 2 individuell steuerbaren Rädern
Das Fahrzeug mit dem Namen Shane ist eine bewegliche Passagierkabine, die zwischen zwei übergroßen Rädern balanciert wird. Laut Hersteller macht sich das Design die Gesetze der Physik zu eigen, um eine ebenso große Stabilität wie bei einem vierrädrigen Auto zu gewährleisten. Selbst „hohe Geschwindigkeiten“ und „Fahren auf Highways“ sollen damit möglich sein.
Wie aus der Pressemitteilung des Unternehmens hervorgeht, sorgt die Größe der Reifen dafür, dass der Widerstand der Straße minimiert wird. Spezielle Stoßdämpfer-Generatoren sorgen dafür, dass Erschütterungen beim Fahren in Ladeenergie für die Batterien umgewandelt werden.
Besonders innovativ: Statt einer herkömmlichen Auto-Steuerung soll der Shane wie beim Hoverboard über die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Räder gelenkt werden. Allerdings wirft das die Frage auf, was passiert, wenn bei hoher Geschwindigkeit eines der Räder durch ein Hindernis oder unterschiedlichen Untergrund verlangsamt wird, während das andere seine Geschwindigkeit beibehält.
Dass Inventist in seiner Pressemitteilung das Lenken mit einem Lenkrad als „kompliziert“ und deshalb überholungsbedürftig bezeichnet, dürfte bei vielen Autofahrer:innen wahrscheinlich aber ohnehin eher für ein Schmunzeln sorgen.
Hover-Auto: Vorerst wahrscheinlich kein Mainstream-Produkt
Ob der Shane lediglich eine technische Spielerei ist oder tatsächlich eine bahnbrechende Innovation in der Automobilbranche darstellt, wird die Zeit zeigen müssen. Das Design allein wirkt definitiv viel zu futuristisch und wird sich auf dem optisch eher konservativ geprägten Automarkt wahrscheinlich nicht in naher Zukunft durchsetzen. Umfragen haben erst kürzlich gezeigt, dass die Zufriedenheit der Autobesitzer:innen mit den aktuellen (also moderneren) Designs der Branche stetig abnimmt.
Sollten Sicherheitsfragen zufriedenstellend gelöst werden, könnte der Shane aber den Grundstein für zweirädrige Konzepte legen, sofern der Vorteil des Designs in Sachen Wendigkeit und Sparsamkeit ausreichend groß ist.
Hoverboards zum Beispiel stellen auf deutschen Straßen zwar eher einen seltenen Anblick dar, haben sich aber trotz ihres ungewöhnlichen Designs in den USA zu einem relativ normalen Teil des Stadtverkehrs entwickelt.
Und apropos Hoverboard: Inventist hat neben dem Shane auch ein neues zweirädriges Board mit dem Namen Hovertrax II vorgestellt. Das Gefährt soll sich vor allem für unebenen Untergrund eigenen und man kann auch im ausgeschalteten Zustand darauf stehen.