
Für HR-Abteilungen bedeutet 2025, den Spagat zwischen wachsendem ökonomischem Druck und den Bedürfnissen der Fach- und Führungskräfte zu meistern. Zu diesem Schluss kommt Eva Stock, Chief People Officerin von Comspace. Ähnlich sieht das auch Kiki Radicke, Leitung von People and Culture bei Adacor Hosting. Sie sagt, dass bei allem Leistungsanspruch derzeit besonderes Augenmerk auf die mentale Gesundheit gelegt werden muss. Diana Gajic, Senior Executive Recruiterin von SAP, sieht gar einen Paradigmenwechsel: Statische Rollen haben ausgesorgt.
„Change-Management wird essenziell“

Kiki Radicke von Adacor Hosting (Foto: Privat)
Von Kiki Radicke von Adacor Hosting
Die Unsicherheit im Jahr 2025 wird HR-Abteilungen enorm fordern. Politische Umbrüche, Krisen, wirtschaftliche Instabilität und die rasante Entwicklung von KI und Robotik werden immense Veränderungen antreiben. Unternehmen müssen schneller reagieren als je zuvor, Change-Management wird essenziell. Während Stellenabbau begleitet werden muss, lösen sich klassische Profile im Recruiting auf. Flexible Qualifikationen und KI-basierte Ansätze sind hier entscheidend.
In unsicheren Zeiten wird Zugehörigkeit zentral. Führungskräfte müssen mit Empathie, klarem Erwartungsmanagement und Flexibilität überzeugen. Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben gewinnt weiter an Bedeutung, etwa durch flexible Arbeitszeitmodelle und gleichberechtigte Karrierechancen für Frauen. Die steigenden Anforderungen durch KI, ständige Kontextwechsel und das Erlernen neuer Fähigkeiten können Mitarbeitende überfordern. Mental Health wird zum Schlüsselfaktor, um langfristige Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden zu sichern.
„Von statischen Rollen auf dynamische Skills“

Diana Gajic von SAP. (Foto: Privat)
Früher standen Rollen und Zuständigkeiten im Mittelpunkt von People & Culture. Sie bestimmten, wie die Arbeit erledigt wurde, was für die Erfüllung der Rolle erforderlich ist und wie Mitarbeitende auf ihrem Karriereweg unterstützt wurden. 2025 verändert sich dieser Ansatz von Grund auf. Wir stellen bei SAP noch stärker als zuvor auf ein kompetenzorientiertes People-Ökosystem um. Es geht darum, den Schwerpunkt von statischen Rollen auf dynamische Skills zu verlagern und so eine agilere, anpassungsfähigere und leistungsfähigere Belegschaft zu fördern. So verhelfen wir Menschen zu einem passenden Job, in dem sie sich entfalten und wachsen können.
Dieser Ansatz bedeutet auch, dass Praktiken, Produkte und Lösungen in People & Culture in jeder Karrierephase auf die Skills abgestimmt sind. Er gibt Menschen die Möglichkeit, ihr Skillprofil anzupassen und ihre Entwicklung selbst zu steuern. So sind sie bestens für künftige Herausforderungen gerüstet und können sich bei SAP weiterentwickeln und erfolgreich sein.
„Klare Vergütungsmodelle schaffen Vertrauen“

Eva Stock von Comspace. (Foto: Privat)
Für uns in der Agenturwelt steht das Jahr 2025 im Zeichen der Mitarbeiterbindung. Trotz der angespannten Budgetsituation bleiben individuelle Entwicklungsmöglichkeiten, Angebote zur mentalen Gesundheit und durchdachte Benefits essenziell. Remote-first-Ansätze und individuelle Arbeitszeitlösungen fördern nicht nur die Produktivität, sondern auch die Loyalität. Familienfreundlichkeit unterstützt die Vereinbarkeit: Angefangen bei der Familienstartzeit bis hin zu Kita-Zuschüssen – es wird konkret.
Aber auch das Thema Gehaltstransparenz gewinnt durch die Gesetzgebung an Bedeutung: Klare Vergütungsmodelle schaffen Vertrauen und ermöglichen fairere Diskussionen. Darüber hinaus ist es eine der entscheidenden Aufgaben für alle Unternehmen, Synergien aus KI und menschlicher Intelligenz zu schaffen. Dasselbe gilt für Corporate-Political-Responsibility. Demokratische Grundwerte zu stützen, ist eine unternehmerische Aufgabe.