Das Blockchain-Smartphone von HTC kommt im dritten Quartal – mit Cryptokitties an Bord
Der angeschlagene taiwanische Smartphonehersteller HTC will im Laufe des dritten Quartals 2018 ein Blockchain-Smartphone vorstellen, mit dem das Unternehmen ein dezentralisiertes, mobiles Internet mitgestalten will. Dafür hat sich HTC einige namhafte Partner ins Boot geholt
HTC Exodus: „Die Schweiz der Protokolle“
Die ersten Lebenszeichen vom Exodus waren bereits Mitte Mai – noch vor Ankündigung des aktuellen Topmodells HTC U12 Plus – zu vernehmen. Auf der entsprechenden Ankündigungsseite des HTC Exodus sind bislang keinerlei technische Ausstattungsmerkmale zu finden – lediglich eine Skizze des Geräts mit einigen technischen Merkmalen ist abgebildet. Damit soll kommuniziert werden, dass der Fokus vollkommen auf den integrierten Sicherheitssystemen und Technologien liegt.
HTC zufolge soll das Exodus eine universelle Wallet mitsamt einer integrierten, sicheren Hardware-Enklave an Bord haben, um Unterstützung für Kryptowährungen und dezentrale Anwendungen zu liefern. Bei dem virtuellen Portemonnaie handele es sich um ein Cold Wallet, was bedeutet, dass der Speicher nicht mit dem Internet verbunden und damit vor Angriffen geschützt ist. HTC zufolge unterstütze das Smartphone eine Vielzahl an Protokollen, um eine Interoperabilität zwischen Blockchains zu realisieren – marketingwirksam beschreibt der es Hersteller als „die Schweiz der Protokolle“.
„Mit Exodus freuen wir uns, die zugrundeliegenden Protokolle wie Bitcoin, Lightning Networks, Ethereum, Dfinity und mehr zu unterstützen“, sagt Phil Chen, Vive-Gründer und Decentralized-Chief-Officer über das neue Projekt. „Wir wollen das gesamte Blockchain-Ökosystem unterstützen und werden in den nächsten Monaten viele weitere spannende Partnerschaften ankündigen.“
HTC Exodus: Jedes Blockchain-Smartphone ein Node
Für das Smartphone plant HTC, ein natives Blockchain-Netzwerk zu schaffen, bei dem alle Exodus-Geräte als Nodes fungieren, um den Kryptowährungshandel zwischen den Telefonbenutzern zu ermöglichen. Außerdem soll die Nutzung von D-Apps, kurz für dezentralisierte Anwendungen, unterstützt werden, um die D-App-Community auch im Mobilsektor wachsen zu lassen. HTC hat noch keine Angaben zum Preis gemacht, das Unternehmen zieht allerdings in Betracht, Kryptowährungen als eine Zahlungsform für das Telefon zu akzeptieren.
Als erste Partner hat HTC sich die Macher des NFT-Sammelspiels (NFT steht für Non-fungible Tokens) Cryptokitties an Bord geholt. Das Game soll exklusiv über ausgewählte HTC-Geräte, beginnend mit dem U12 Plus, vertrieben werden. Die Partnerschaft mit Cryptokitties sei „der Beginn eines nicht fungiblen, sammelbaren Marktplatzes und Crypto-Gaming-App-Stores,“ so HTC. Um die Entwicklung im Segment der Blockchain-Smartphones zu beschleunigen, hat HTC Partnerschaften mit Animoca, dem Distributor von Cryptokitties, und Bitmark, einem kryptobasierten digitalen Eigentumsprojekt, geschlossen.
HTC ist nicht das erste Unternehmen, das ein Blockchain-Smartphone entwickelt. Vor den Taiwanern hat das Unternehmen Sirin Labs das „Finney“ angekündigt. Auf dem Smartphone sollen digitale Währungen gespeichert und ohne Transaktionsgebühren genutzt werden können. Es soll 1.000 US-Dollar kosten.
Die Blockchain scheint im Smartphone-Sektor auch bei größeren Unternehmen angekommen zu sein. So soll auch Huawei in Kooperation mit Sirin Labs im Laufe der kommenden Monate ein eigenes Blockchain-Smartphone liefern, berichtet Bloomberg. Vor wenigen Tagen hatte Huawei bereits angekündigt, eine Bitcoin-Wallet im eigenen App-Store anzubieten. Diese soll auf künftigen Smartphones ab Werk vorinstalliert sein.
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Dieser Artikel vom 16. Mai 2018 wurde am 11.Juli 2018 aktualisiert.