Huawei hilft französischer Suchmaschine Qwant mit 8 Millionen Euro aus

Suchmaschinen gibt es viele, und im Gegensatz zum Marktführer Google haben die meisten Anbieter mit finanziellen Problemen zu kämpfen und müssen sich externe Geldgeber an Bord holen.
Qwant nimmt Wandelanleihen von Huawei auf
Wie die US-amerikanische Zeitung Politico erfahren haben will, hat die französische Suchmaschine Qwant Wandelanleihen in Höhe von acht Millionen Euro aufgenommen, um das Geschäft weiter aufrechterhalten zu können. Das Geld stammt dabei von Huawei. Den Dokumenten zufolge, die Politico einsehen konnte, hat Qwants CEO Jean-Claude Ghinozzi die Gesellschafter schon am 18. Mai dieses Jahres um ihre Einwilligung gebeten, das Geld annehmen zu dürfen. Es stammt von Hubble, Huaweis VC-Arm aus Hongkong.
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Qwant wird teilweise aus französischen Steuergeldern finanziert und liegt Präsident Emmanuel Macron besonders am Herzen. Auch Margrethe Vestager, EU-Kommissarin für Wettbewerb, ist eine Fürsprecherin von der Suchmaschine. Qwant soll sich als direkte und vor allem europäische Konkurrenz zu Google positionieren und den Technologiesektor der EU vorantreiben.
Die Zahlen allerdings sprechen eine deutliche Sprache: Qwant hat in den vergangenen Jahren jeweils Verluste gezeichnet, die deutlich über den Umsätzen lagen. Auch die Wandelanleihe von Huawei liegt mit acht Millionen Euro über Qwants Vorjahresumsatz in Höhe von 7,5 Millionen Euro.
Huawei und Qwant arbeiten schon länger zusammen
Bereits im März 2020 hatten Huawei und Qwant eine Zusammenarbeit angekündigt; wegen der Sanktionen der USA gegen das chinesische Unternehmen konnten Google-Dienste nicht mehr in allen Smartphones eingesetzt werden. Deshalb mussten Alternativen her, von denen die Suchmaschine eine war – Qwant ist in einigen europäischen Ländern als Default-Suchmaschine in Huaweis P40-Smartphone voreingestellt. Tatsächlich sollen beide Unternehmen laut Insidern, mit denen Politico gesprochen hat, schon seit November 2018 über eine Kooperation verhandeln.