Huawei-Chef hofft auf Neuanfang mit US-Präsident Biden

Huawei-Gründer Ren Zhengfei am 9. Februar 2021. (Foto: Huawei)
„Unser Unternehmen hat keine Energie dafür, sich an diesem politischen Wirbel zu beteiligen. Wir wollen gute Produkte schaffen“, sagte Ren. Er würde einen Anruf von Biden begrüßen. Laut Ren erzielte Huawei bei Umsatz und Nettogewinn im Jahr 2020 ein positives Wachstum.
Die USA werfen Huawei vor, die Iran- und Nordkorea-Sanktionen verletzt, US-amerikanisches geistiges Eigentum gestohlen sowie Hintertüren für den chinesischen Geheimdienst in seine Mobilfunkausrüstung eingebaut zu haben, was Huawei bestreitet. Belege für die Anschuldigungen wurden von den USA trotz mehrerer Ankündigungen seit Jahren nicht vorgelegt.
Durch das erlassene Nutzungsverbot von US-Technologie für Huawei kann der weltgrößte Auftragsfertiger TSMC keine SoCs mehr für seinen Chipbereich Hisilicon produzieren. Mit einem am 15. Mai 2019 erlassenen Dekret hatte der frühere US-Präsident Donald Trump den nationalen Notstand für die Telekommunikation erklärt. Das US-Handelsministerium untersagte alle Geschäfte, die „ein Risiko für die USA darstellen“, und setzte Huawei auf die sogenannte Entity-Liste.
Ren sagte, er glaube kaum, dass Huawei von der Entity-Liste gestrichen werde. „Ich würde nicht sagen, dass es unmöglich ist, aber es ist extrem schwierig, also haben wir diese Erwartung im Grunde nicht. Wir wollen einfach nur unsere harte Arbeit machen, haben viel Geld und können viele Wissenschaftler einstellen“, fügte er hinzu. Ren wiederholte sein Angebot, die 5G-Technologie von Huawei mit US-Unternehmen zu teilen. „Unsere Worte sind aufrichtig, aber bisher ist noch kein Unternehmen gekommen, um mit uns zu verhandeln“, sagte er.
Die USA sollten „über die Zukunft“ ihrer Chipindustrie nachdenken, die derzeit nicht an Huawei verkaufen dürfe, betonte Ren. Der Marktanteil von Intel sei zurückgegangen. „Wenn diese Zahl weiter sinkt, gibt es ein großes Fragezeichen, wie die USA ihre Chipindustrie weiterführen können“, sagte er.
Autor des Artikels ist Achim Sawall.
Den international operierenden Firmen der VR Chinas machen vor allem die Betonkopfkommunisten um Xi schön langsam aber sicher brachiale Probleme.
Xi glaubt, dass die alten „Tugenden“, das oberlehrerhafte Verhalten der kommunistischen Apparatschicks, verknüpft mit den internationalen Ansprüchen Chinas nach fraglosem Einfluss noch in die Zeit passt. Er und seine Leute haben noch nicht erkannt, dass das heute einfach nicht mehr in die Zeit passt. Ein offenes, kooperatives China, das sich da draußen „freiwillige“ Partner sucht, die aus Neigung und Einsicht kooperieren und auch umgekehrt, passt deutlich besser.
In China selbst macht sich inzwischen eine junge Generation auf den Weg, mit Neugier auf die Welt da draußen, außerhalb des geschlossenen, machtversessenen Zirkels der heutigen Machthaber in China. Deren Abgang wird durch die sich immer weiter verschärfenden Restriktionen, die sich die chinesische Wirtschaft außerhalb Chinas ausgesetzt sieht, am Ende deutlich beschleunigen, wenn chinesische Konzerne immer stärker unter Druck geraten und deren Marktchancen sich radikal verkürzen.