Schneller als ein Flugzeug: Hyperloop bekommt Konkurrenz aus Kanada

Mit bis zu 1.200 Kilometern pro Stunde soll der Zug durch die Röhre flitzen. (Screenshot: Youtube/Transpod)
Auch in Kanada wird an einer Elon Musks Hyperloop ähnelnden Transportmöglichkeit für den schnellen Transfer zwischen Städten gearbeitet.
Das Unternehmen Transpod hat mit dem Fluxjet einen Hochgeschwindigkeitszug entwickelt, der durch eine Vakuumröhre von Calgary nach Edmonton sausen soll. Dafür sammelte das Unternehmen bereits 550 Millionen US-Dollar an Finanzmitteln ein.
Vorgestellt wurde der Fluxjet vergangene Woche in Toronto. Das Unternehmen verspricht „bahnbrechende Innovationen im Antrieb“, Kompatibilität mit sauberer Energie und „Technologiesprünge in der kontaktlosen Kraftübertragung und ein neues Gebiet der Physik namens Veilance Flux“. „Die Bauvorarbeiten einschließlich der Umweltverträglichkeitsprüfung haben begonnen“, heißt es auf der Transpod-Website. Kostenpunkt der modernen U-Bahn: 18 Milliarden Dollar.
Auch aus Umweltgründen ist die Installation einer derartigen Bahn interessant. Laut Transpod könnte so ein Drittel des Autobahnverkehrs zwischen Calgary und Edmonton wegfallen. Das Unternehmen erwartet, die Kohlendioxidemissionen jährlich um 636.000 Tonnen zu reduzieren.
Wie beim prominentesten Pendant, dem Hyperloop, verwendet Transpod die Technologie einer Magnetschwebebahn, um den Rollwiderstand zu eliminieren. Diese Technik soll jedoch erst außerhalb der Städte eingesetzt werden, wenn der Zug beschleunigt und sein Fahrwerk ab einer Geschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde einfährt.
Die Reisegeschwindigkeit des Fluxjet soll bei etwa 1.000 Kilometern pro Stunde liegen. Bei der maximalen Höchstgeschwindigkeit kommt er sogar auf 1.200 Kilometer pro Stunde. Zum Vergleich: Das aktuell schnellste Passagierflugzeug, die Boeing 747, kommt auf eine Geschwindigkeit von etwas mehr als 1.000 Kilometern pro Stunde.
Aktuell gibt das Unternehmen noch wenig über seine Innovation preis. Bekannt ist lediglich, dass jede der 25 Meter langen Kapseln Platz für 54 Passagiere bietet und über vier Schwebemotoren verfügen wird.
Die Pods tragen einige Batteriereserven an Bord, aber wenn es an der Zeit ist, wirklich schnell zu fahren, werden sie eine kontaktlose Stromaufnahmeeinheit ausfahren, um Strom aus dem Inneren der Vakuumröhre zu erhalten.
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Gute fahrt, Herr Thelen :-)
““Die ursprüngliche Idee, die Musk 2013 zum Hyperloop vorlegte, könnte man auch als schlechte Bachelor-Arbeit bezeichnen“, sagt Markus Hecht, Leiter des Fachgebiets Schienenfahrzeuge an der Technischen Universität Berlin, zum STANDARD. Die Idee des Hyperloops mache auf technischer Ebene wenig Sinn, die Sicherheitsrisiken für Passagiere seien enorm, und es werde für einen Transport von Menschen auch in absehbarer Zeit keine behördliche Zulassung geben, so Hecht.”