
Elon Musks Röhrenfahrzeug inspirierte viele, jetzt soll seine Tunnelbaufirma ein Pilotprojekt auf die Beine stellen. (Bild: SpaceX)
Elon Musk, Gründer und Chef des Tunnelbau-Unternehmens „The Boring Company“, teile am Sonntag ein neues Projekt mit. Demnach soll die Company in den kommenden Jahren einen Hyperloop bauen. Bereits 2013 hatte er ein solches Hochgeschwindigkeitsnetz skizziert: Über Niederdruckröhren sollte es Mensch und Material in atemberaubender Geschwindigkeit befördern. Stattdessen baute Boring Autotunnel in Las Vegas. Das Unternehmen erweitert diesen gerade massiv, parallel soll es das ultraschnelle Tunneltransportsystem entwickeln.
2013 veröffentlichte Musk eine Ideenskizze eines Transportsystems, das Passagiere und Fracht in Hochgeschwindigkeit befördern sollte. Die Gondeln in der Niederdruckröhre erreichten dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 1.124 Kilometern pro Stunde. Der Visionär teilte die grundsätzlichen Pläne dazu und ermutigte Dritte, das Konzept weiterzuentwickeln. Mehrere Unternehmen und Wissenschaftler folgten dem Aufruf. Es kam in den letzten Jahren nur zu vereinzelten Pilotprojekten. So gelang Virgin Hyperloop die Beförderung von Passagieren – allerdings nur mit 160 Kilometern pro Stunde. Nun nimmt Musk die Sache wieder selbst in die Hand.
Drei Jahre nach der Veröffentlichung des Weißbuchs gründete Musk The Boring Company. Das Ziel: Tunnelnetze gegen die Verkehrsüberlastung bauen. Zunächst sollten jedoch (elektrische) Fahrzeuge und Züge diese befahren. Als Pilot dient ein 2,7 Kilometer langer Tunnel in Las Vegas, in dem Tesla-Autos Passagiere unter dem Messegelände des Convention Centers befördern. Eine Sondergenehmigung und ein Konzessionsvertrag erlauben dem Unternehmen neuerdings, „The Loop“ auf rund 47 Kilometer zu erweitern. Über 51 Stationen soll die Strecke bis zum McCarran Airport reichen.
Kurz nachdem der Tunnelbauer eine neue Finanzierungsrunde durchlief, veröffentlichte Musk die neuen Pläne. Die Series-C-Runde spülte 675 Millionen Dollar in die Kassen von The Boring Company. Sie wird nun mit 5,7 Milliarden Dollar bewertet. Musk teilte zeitnah eine Liste der Städte mit dem schlimmsten Stadtverkehr. Zugleich kündigte er an, die Unternehmung werde in den kommenden Jahren versuchen, einen funktionierenden Hyperloop zu bauen. Tunneltransport sei der schnellste Weg, um „von einem Stadtzentrum zu einem anderen zu gelangen“. Erst ab einer Entfernung von 3.229 Kilometern seien Raumschiffe schneller.
Zusätzlich ließ der Unternehmensführer verlauten, unterirdische Tunnel seien „immun gegen Wettereinflüsse an der Oberfläche“. Wörtlich schrieb er: „(…) sodass es für Hyperloop keine Rolle spielen würde, wenn an der Oberfläche ein Hurrikan wütet.“ Diese Behauptung lässt sich indes leicht widerlegen, wie Beispiele aus New York und Tokio zeigen. So überflutete der Hurrikan Sandy das U-Bahn-System New Yorks. Bei starken Regenfällen gab es in Tokyo zwischen 1990 und 2001 siebzehn Überflutungen, bei denen Menschen in vollgelaufenen Bahnröhren ertranken.
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