Apple iBeacon: 6 Praxisbeispiele für die neue Übertragungstechnologie

Ohne viel Getöse hat Apple auf der letzten WWDC im Juni diesen Jahres den iBeacon vorgestellt, eine drahtlose Übertragungstechnologie basierend auf Bluetooth bzw. Bluetooth Low Energy (BLE). Diese Technologie ermöglicht eine Datenübertragung von mehreren Metern bei minimalem Energieverbrauch. Neben dem geringen Stromverbrauch sind auch die günstigen Produktionsmöglichkeiten für die externen Bluetooth-Module, die iBeacons, von Vorteil. Auch wird BLE nicht nur von Apple, sondern auch von Googles Android (ab Version 4.3) unterstützt und ist somit auch bei weiteren Hardware-Herstellern an Bord. Darüber hinaus kann jedes neuere iOS Gerät auch gleichzeitig ein iBeacon sein. Aus diesen Gründen wird diese Technologie auch gerne als Alternative zu Near Field Communication (NFC) gesehen. Welche Anwendungsbeispiele gibt es für iBeacons? Die folgenden Beispiele geben euch einen Ausblick auf die Möglichkeiten der neuen Übertragungstechnologie.
Das Londoner Start-up Exact Editions bietet Verlagen die Möglichkeit Zeitschriften an bestimmten Orten kostenlos anzubieten. Nutzer, die zum Beispiel ein Café, Hotel, Friseursalon oder ein Wartezimmer beim Arzt betreten, können mit dieser Lösung ein entsprechendes Magazin kostenlos auf dem Smartphone lesen. Auch bietet das iBeacon die Möglichkeit, gezielt auf Angebote beim Betreten eines Geschäftes hinzuweisen. Apple setzt iBeacons in den eigenen Apple Stores ein, um zum Beispiel über Angebote zu informieren oder mit Hilfe des Ticketsystems Wartezeiten im Geschäft zu vermeiden.

Ein iBeacon ist klein und verbraucht kaum Strom (Bild: Exact Editions)
Für die Heimautomation bieten die iBeacons neue Möglichkeiten. Da das Smartphone weiß, wie weit ein iBeacon entfernt ist, können natürlich eine Vielzahl von Vorgängen automatisiert werden. Angefangen vom Einschalten des Lichts beim Betreten eines Zimmers, bis zum Herunterfahren der Heizung beim Verlassen der Wohnung ist vieles möglich. Intelligent vernetzt, könnte man im Wohnzimmer anfangen einen Film zu schauen, beim Verlassen des Zimmers wird dieser pausiert und im Schlafzimmer kann dann weitergeschaut werden.
Mit Hilfe von iBeacons können Zonen definiert werden. So könnte man zu Hause eine Homezone definieren, an der vorher definierte Nachrichten nicht mehr gepusht werden.
Innerhalb von Gebäuden kann mit iBeacons navigiert werden, auch wenn kein WLAN oder GPS vorhanden ist. Anwendungsbeispiele können in Museen sein oder aber auch in der U-Bahn wo es keinen oder nur schlechten Empfang gibt. Auch zur Verbesserung der Standortbestimmung eignen sich iBeacons.
Mit Hilfe von iBeacons kann das Smartphone als zusätzliches Identifizierungsmerkmal benutzt werden. So kann man, wie mit der Mac App „Knock“ bereits heute möglich, das Smartphone nutzen um den Computer automatisch zu entsperren.
Auch mobile Bezahlverfahren sind mit iBeacons denkbar. Kein Geringerer als PayPal hat mit dem PayPal Beacon eine Technologie in Petto, die nicht nur so ähnlich klingt wie Apples iBeacon, sondern technisch genauso funktioniert. Im Video von Mitte diesen Jahres zeigt PayPal wie das Bezahlen in Zukunft aussehen könnte. Im Video wird die Bezahlung automatisch beim Verlassen des Geschäfts ausgeführt, ein vielleicht noch sehr futuristisches Szenario. Wenn auch vielleicht nicht automatisch, so könnte sich BLE als Alternative zu NFC entwickeln und Zahlungen künftig mit nur einem Klick am Smartphone ausgelöst werden. Ob Apple ein eigenes Mobile Payment anbieten wird ist offen. Unstrittig sind aber die Bemühungen von PayPal in diesem Bereich.
Auf BLE basierende iBeacons oder Beacons bieten viele neue Möglichkeiten. Gerade die niedrigen Produktionskosten der Beacons, der geringe Stromverbrauch bei gleichzeitig größerer Übertragungsentfernung und die weite Verbreitung von BLE in den Smartphones, bieten eine interessante Spielwiese für Hardware-Anbieter und App-Entwickler gleichermaßen. Einige Kickstarter-Projekte, die diese Technologie aufgreifen, gibt es bereits und es werden in den nächsten Monaten sicher weitere dazu kommen.
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Bei Interesse ein Unboxing & Demo:
http://blog.innoquant.com/2013/12/ibeacons-unboxing-demos-video-inside/
Da jedes Device ja auch Sender sein kann, sehe ich auch im Dating- bzw. Party- und Networkingbereich viele Einsatzmöglichkeiten.
Shoppingapps und Assistenten sehe ich noch vor dem Payment, der statische Content kommt von der App, der dynamische vom Server, ist ja wie geofencing basierend auf GPS nur indoor bzw. granularer. Es bleibt spannend…