Auf dem Arbeitsmarkt hat sich in vielen Berufen ein Machtgefälle ergeben. Es sind nicht mehr allein die Bewerber, die für einen guten Job vorsprechen. Auch Arbeitgeber müssen junge Talente zunehmend von sich überzeugen, um starke Teams bilden zu können. Vor allem ist das in technischen Berufen der Fall, wo Arbeitnehmer mit Kompetenzen aufwarten, die die Wirtschaft händeringend sucht. Beispielhaft seien da Software-Entwickler und Wirtschaftsinformatiker genannt. Wie diese Experten ticken, zeigt eine Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half unter 1.000 Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen.
Wer im Vorstellungsgespräch lügt, riskiert die schnelle Kündigung
Demnach würden fast zwei Drittel der Jobsuchenden in Deutschland sich schon nach dem ersten Vorstellungsgespräch für oder gegen einen Arbeitgeber entscheiden. Jeder sechste Arbeitnehmer wisse laut den Studienführern sogar schon nach fünf Minuten, ob er oder sie den Job annehmen wird oder nicht. „Heutzutage geht es nicht mehr nur darum, dass sich der Bewerber gut präsentiert. Gerade in Bereichen mit Bewerbermangel müssen Unternehmen den Kandidaten von sich überzeugen“, so ein Personalexperte von Robert Half. Ebenfalls sei wichtig, dass sie stets mit offenen Karten spielen.
„Heutzutage geht es nicht mehr nur darum, dass sich der Bewerber gut präsentiert.“
Denn neun von zehn Arbeitnehmern würden der Umfrage zufolge eine neue Stelle schon innerhalb des ersten Monats wieder kündigen, wenn der Job die geschürten Erwartungen nicht erfüllt. Für jeweils rund 45 Prozent der Befragten sei das vor allem dann der Fall, wenn die Unternehmenskultur nicht passt oder die Stelle andere Aufgaben mit sich bringt, als zuerst besprochen. Wegen schlechten Managements würden 44 Prozent den Job sofort wieder kündigen und 36 Prozent bei mangelhafter Einarbeitung. Aufrichtigkeit ist eine starke Währung. Und Beschönigungen strafen Bewerber recht schnell ab.
„Unternehmen sollten im Bewerbungsgespräch daher unbedingt realistisch bleiben und ehrlich kommunizieren, wie die Firma tickt und welche Aufgaben auf die Kandidaten zukommen“, empfiehlt der Personalexperte. „Wer sichergehen will, sollte einen Probearbeitstag vereinbaren.“ Davon können beide Parteien profitieren, denn schon wenige Stunden gemeinsames Arbeiten geben einen Eindruck davon, ob die Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Chemie stimmt. Und natürlich, ob die tatsächlichen Aufgaben sich mit denen in der Stellenausschreibung wirklich decken.
Übrigens, auch dieser Beitrag könnte dich interessieren: Manchmal hilft nur noch ein Jobwechsel – 12 Anzeichen, warum du kündigen solltest
Der durchschnittliche 08/15 Bewerber befindet sich erst dann tatsächlich auf Augenhöhe mit dem Unternehmen, wenn er zum Zeitpunkt des Vorstellungsgesprächs mehrere Job-Alternativen in der Hinterhand hat. Ob das in der Realität wirklich derart häufig zutrifft ist halt die große Frage ..
„Denn neun von zehn Arbeitnehmern würden der Umfrage zufolge eine neue Stelle schon innerhalb des ersten Monats wieder kündigen, wenn der Job die geschürten Erwartungen nicht erfüllt.“
Das möchte ich bezweifeln. Entweder ist die Umfrage nicht aus DE, oder die Frage war im Konjunktiv gestellt.