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Anti-Aging: Neuer Impfstoff stoppt Zombiezellen

Japanischen Forschenden ist es gelungen, den Alterungsprozess bei Mäusen zu stoppen. Der Trick scheint in der Blockade sogenannter Zombiezellen zu liegen und soll auch bei Menschen funktionieren.

2 Min. Lesezeit
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Das Alter einfach wegimpfen - geht nicht.(Grafik: Overearth / Shutterstock)

Wissenschaftler der Juntendo-Universität in der japanischen Hauptstadt Tokio arbeiten an einem Impfstoff, der sogenannte Zombiezellen daran hindern kann, uns altern zu lassen. In ersten Studien an Mäusen konnten die Forschenden den Erfolg des Vorhabens nachweisen.

Zombiezellen führen zu Alterungsprozessen

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Im Fokus der Forschung stehen Zellen, die sich nicht mehr vermehren, aber auch nicht sterben wollen – daher der Spitzname Zombiezellen. Wissenschaftlich korrekt werden solche Zellen als seneszent bezeichnet. Ansammlungen solcher Zellen werden normalerweise mit dem Altern und verschiedenen Krankheiten des Alters in Verbindung gebracht.

Das Krankheitspotenzial seneszenter Zellen besteht darin, dass sie Chemikalien freisetzen, die in den umliegenden gesunden Zellen Entzündungen auslösen können. Das Entstehen solcher Zombiezellen kann durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden. Vor allem die allgemeine Abnutzung des genetischen Materials der Zelle, die bei jeder Teilung auftritt, sowie größere DNA-Schäden gelten als bestimmend für die Entwicklung der Zombiezellen.

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Dass die Beseitigung seneszenter Zellen altersbedingte Krankheiten verzögert, konnte bereits in einer Studie aus dem Jahr 2011 nachgewiesen werden. In späteren Studien konnte bestätigt werden, dass die Beseitigung solcher Zellen Krankheiten auch lindern und teils sogar verhindern kann.

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So arbeitet der Anti-Aging-Impfstoff

Die Erkenntnisse aus der neuesten Studie wurden in der Fachzeitschrift Nature Aging veröffentlicht. Darin beschreiben die Wissenschaftler der Juntendo-Universität, wie ihr Impfstoff eine Ansammlung alternder Zellen verhindern kann.

Dazu identifizierten sie ein Protein, das in den alternden Zellen von Menschen und Mäusen vorkommt. Dann entwickelten sie einen Peptidimpfstoff, der eine Immunreaktion gegen dieses Protein auslöst. Ähnlich wie bei einem Impfstoff gegen ein Virus oder eine Bakterie „trainiert“ der Impfstoff das körpereigene Immunsystem darauf, Antikörper gegen das zuvor identifizierte Protein zu bilden. Die erkennen daraufhin die alternden Zellen und eliminieren sie.

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Den Impfstoff hatte das Team an Mäusen, die an Arteriosklerose leiden, getestet. Dabei handelt es sich um eine Verdickung und Verhärtung der Arterienwände, wie sie häufig im Alter auftritt. Der Impfstoff verbesserte aber nicht nur die Arteriosklerose der Mäuse, sondern konnte auch die „normale und pathologische Alterung bei gealterten Mäusen“ verlangsamen und „die Lebensdauer von Mäusen mit vorzeitiger Alterung“ verlängern.

Kein Schlüssel zum ewigen Leben

Deshalb traut sich Hauptstudienautor Professor Toru Minamino gegenüber der Japan Times zu sagen: „Wir können davon ausgehen, dass (der Impfstoff) zur Behandlung von Arterienversteifung, Diabetes und anderen altersbedingten Krankheiten eingesetzt werden wird“.

All das klingt gut, ist aber nicht der Schlüssel zum ewigen Leben. Denn erstens bleibt zunächst unklar, ob sich die Ergebnisse aus dem Tierversuch auf Menschen übertragen lassen werden. Zweitens ist die zelluläre Seneszenz nicht das einzige Merkmal der Alterung. Neben der Anhäufung von Zombiezellen kommt es bei alternden Menschen auch zu einer Verkürzung der Telomere, einer Instabilität des Genoms, epigenetischen Veränderungen, einer Erschöpfung der Stammzellen und anderen biochemischen Anzeichen des Alterns. Der Angriff auf unsere seneszenten Zellen ist also nur ein Teilaspekt der Lösung.

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