Arbeiten im Fernsehturm oder im Spionagemuseum? Das ging mit Independesk. Dabei wollte Gründer Karsten Kossatz anfangs nur dafür sorgen, dass vor allem Pendelnde und Homeoffice-Arbeitende ihr Privat- und Arbeitsleben wieder besser organisieren können: Während die einen den Arbeitsweg einsparen, ziehen die anderen wieder vom Küchentisch in eine echte Arbeitsumgebung. Nutzende konnten sich nach Gusto einen freien Tisch in ihrer Umgebung buchen.

Für Berlinerinnen und Berliner hieß das eben auch, im Fernsehturm oder im Spionagemuseum zu arbeiten. In einem t3n-Porträt beschrieb Karsten Kossatz sein Startup als „Airbnb für Arbeitsplätze“. Getragen haben die Kosten für diesen Benefit nicht selten Arbeitgebende.

Wie Gründerszene berichtet, solle jetzt jedoch unverhofft eine Finanzierungsrunde geplatzt sein und das Geschäft sich zuletzt nicht gut entwickelt haben. Investorinnen und Investoren ziehen aufgrund der enorm hohen Inflation ihre Gelder aus kapitalhungrigen Technologie-Werten beziehungsweise halten neue Finanzierungen vorsichtig zurück. Zudem holen Arbeitgebende ihre Belegschaft zurück in die Büroräume oder belassen sie im Homeoffice, um Kosten zu sparen. Für Independesk ist das doppelt fatal.

Ein Angebot wie das von Independesk sei ein Benefit, den sich derzeit nur wenige Unternehmen leisten wollen, so Gründerszene. Karsten Kossatz habe sein Startup noch nicht aufgegeben, jedoch sei aus der Registerbekanntmachungen bereits zu entnehmen, dass das Unternehmen diesen Weg geht. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter sei bereits bestellt.

Der Gründer müsse innerhalb der nächsten drei Monate neue Geldgebende finden, ansonsten stehe Independesk vor dem jähen Aus. Binnen dieser Zeit seien die Gehälter der Angestellten jedoch gesichert. Es gäbe zwar erste Investment-Gespräche, jedoch seien die in einem sehr frühen Stadium.

Über die Tech-Branche hinweg, wurde das Startup vor allem aufgrund eines Auftritts in der VOX-Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ bekannt. Dort sind Carsten Maschmeyer und Georg Kofler überzeugt worden, die mit insgesamt 200.000 Euro bei Independesk für jeweils 7,5 Prozent der Anteile einstiegen.