Ingenuity: Der Mars-Helikopter hat seine letzte Runde gedreht

Für den Marshelikopter Ingenuity ist nach 72 Flügen endgültig Schluss. Bei seinem letzten Einsatz sei ein Rotor kaputtgegangen und der Helikopter nicht mehr flugfähig, erklärte der Nasa-Chef Bill Nelson in einem Video.
Enttäuscht ist bei der Nasa aber niemand, ganz im Gegenteil. Während seiner Mission sei Ingenuity höher und weiter geflogen, als man es sich jemals hätte vorstellen können, sagte Nelson in einer ebenfalls veröffentlichten Mitteilung weiter.
Ingenuity: Aus fünf Flügen in 30 Tagen wurden 72 Flüge in drei Jahren
Dabei habe der Helikopter dabei geholfen, das zu tun, was die Nasa am besten könne – „das Unmögliche möglich zu machen“. Ursprünglich hatten die Weltraumexpert:innen nur fünf Flüge in 30 Tagen für Ingenuity vorgesehen, aus denen dann aber 72 in knapp drei Jahren wurden.
Das erste Fluggerät auf einem anderen Himmelskörper war im Februar 2021 gemeinsam mit dem Marsrover Perseverance im Jezero-Krater des Mars gelandet. Nach Plan sollte es lediglich einige Male starten und wieder landen, um zu beweisen, dass derartige Flüge auch in der dünnen Atmosphäre des Mars möglich sind.
Ingenuity: Der Schaden entstand bei der Landung
Nachdem das problemlos geglückt war, wurde Ingenuity zu einem festen Bestandteil der Erkundungstouren von Perseverance. Während der Rover damit beschäftigt war, Proben zu sammeln, war ihm der auf dem Mars nur 700 Gramm leichte Helikopter immer wieder vorausgeflogen.
Wie die Nasa in einer Erklärung mitteilte, kam es am 18. Januar zu dem Problem, das letztlich das Ende der Mission bedeutete. Nach einem kurzzeitigen Kontaktabbruch zwischen Rover und Helikopter zeigten von Ingenuity aufgenommene Bilder, dass während der Landung mindestens einer der 1,2 Meter langen Rotoren beschädigt worden war.

Der Schatten auf dem von Ingenuity aufgenommenen Bild zeigt den Rotorschaden. (Foto: Nasa / JPL-Caltech)
Es fehlte wohl ein Orientierungspunkt
Die Wissenschaftler:innen vermuten jetzt, dass Ingenuity das eintönige Gelände zum Verhängnis geworden sein könnte, in dem er sich die letzten Tage befunden hatte. Inmitten der großen Sandfläche könnten dem Helikopter markante Merkmale wie große Steine gefehlt haben, die er üblicherweise zur Orientierung nutzte.
Insgesamt hat Ingenuity während seiner Flüge 17 Kilometer in 129 Minuten zurückgelegt, ist auf eine maximale Flughöhe von rund fünf Metern gekommen, hatte eine Maximalgeschwindigkeit von 36 km/h erreicht und schaffte mit einer Akkuladung eine Strecke von 330 Metern.