Nasa: Hubschrauber Ingenuity hilft bei Entwicklung größerer Marshelikopter
Der nächste Marshubschrauber befindet sich im Jet Propulsion Lab (JPL) der Nasa in der Entwicklung. Sie schreibt, es sei das erste Flugdesign, das gleichzeitig auf zwei Planeten getestet werde.
Während das Labor in Südkalifornien neue Rotoren erprobt, die noch stabiler ausfallen und höhere Geschwindigkeiten zulassen, erfliegt Ingenuity in der Marsatmosphäre neue Rekorde. Ursprünglich sollte er nur fünfmal fliegen, nun hat er bereits 66 Flüge absolviert.
Länger, stärker, stabiler: Der neue Rotor für den Mars
Das Ziel des JPL ist klar: Ein größerer, schwerer Helikopter soll auf dem Mars fliegen. Dafür hat man den neuen Rotor aus Kohlenstofffaser fast zehn Zentimeter länger konstruiert. Außerdem besitzt er eine höhere Festigkeit und ein abgewandeltes Design.
Die Herausforderung: auftretende Vibrationen durch die Turbulenzen an den Blattspitzen mildern oder vermeiden. Sie treten bei Überschallgeschwindigkeiten auf.
Doppelrotor im Weltraumsimulator
Das Doppelrotorsystem hat das Team drei Wochen lang im Weltraumsimulator des JPL getestet. Dabei drehten die Ingenieure die Geschwindigkeit immer weiter hoch und beobachteten das Verhalten über Sensoren, Messstellen und Kameras.
„Wir haben unsere Blätter auf 3.500 Umdrehungen hochgedreht. Das sind 750 pro Minute mehr, als die Ingenuity-Blätter erreicht haben“, erklärte Tyler Del Sesto, der stellvertretende Testleiter. Die effizienteren Blätter funktionieren jetzt nicht mehr nur theoretisch. „Sie sind bereit zum Fliegen“, so Del Sesto.
Mehr Testmanöver auf dem Mars
161 Millionen Kilometer entfernt haben die Konstrukteure die kleine Schwester zusätzliche Manöver fliegen lassen. Chefingenieur Travis Brown sagt: „In den letzten neun Monaten haben wir unsere maximale Fluggeschwindigkeit und ‑höhe verdoppelt, unsere vertikale und horizontale Beschleunigung erhöht und sogar gelernt, langsamer zu landen.“
Dieses Erweitern des Flugbereichs habe „unschätzbare Daten“ für die Nachfolgerentwicklung geliefert. Im Dezember sollen zwei Hochgeschwindigkeitsflüge folgen. Brown ist sich sicher: „Die Daten werden für die Feinabstimmung unserer aeromechanischen Modelle über das Verhalten von Drehflüglern auf dem Mars von großem Nutzen sein.“ Damit auch der Nachfolger die Erwartungen übererfüllen wird, so wie es Ingenuity tut.