„Es ist besser, Dingen ihre Zeit zu geben“ – Inger Tauchmann von Kruger Media
Inger Tauchmann ist COO bei der Berliner Kommunikationsagentur Kruger Media. Ihre Schulausbildung absolvierte sie unter anderem vier Jahre in Chile, das Abitur schloss sie in Deutschland ab. Mit einer bodenständigen Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten in einer Kanzlei, die den Auftrag des Bundesministerium für Inneres für Häftlinge aus der ehemaligen DDR innehatte, begann ihr Karriereweg. Über viele unterschiedliche Arbeitsstationen führte sie ihr Weg 2014 zu Kruger Media. Zunächst als Head of Finance und HR, seit 2018 verantwortet sie die Position der COO. In unserer „5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann“-Serie verrät sie, worauf sie in ihrem Arbeitsalltag besonderen Wert legt. Dazu zählt vor allem auch die frühe Morgenstunde.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Inger Tauchmann von Kruger Media
Die frühe Morgenstunde: Manche Menschen wälzen ihre Probleme nachts im Bett hin und her. Dazu gehöre ich glücklicherweise nicht. Ich bin Genuss-Frühaufwacherin. Meistens um 5 Uhr. Dann ist alles ruhig und meine Gedanken sind fokussiert. Dies ist auch der Moment, in dem mir häufig Lösungswege für etwas schwierigere Situationen kommen. Ich habe dadurch gelernt, dass es besser ist, gewissen Dingen ihre Zeit zu geben, obwohl mein Naturell eher dem der spontanen Bauchentscheiderin entspricht.
Papier und Bleistift: Ich bin eine große Befürworterin der Digitalisierung. Prozesse und Zusammenarbeit lassen sich dadurch vereinfachen. Trotzdem notiere ich mir Dinge ganz klassisch mit der Hand auf einem Zettel, am liebsten mit einem Bleistift. Mein Gehirn ist analog groß geworden. Alles, was ich mir auf diese Art und Weise notiere, bleibt besser in meinem Gedächtnis haften.
Das persönliche Gespräch: Kommunikation findet auf so vielen unterschiedlichen Ebenen statt. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein persönliches Telefonat oder ein Vier-Augen-Gespräch nicht mit einer E-Mail oder Textnachricht vergleichbar ist. Meine Sinne und die meines Gesprächspartners werden anders aktiviert, wenn ich in den persönlichen Kontakt gehe. Darüber entstehen Verbindungen, die sonst nicht hervorgerufen werden können. Ein gemeinsames Lachen wird immer mehr Wirkung haben als ein Emoji.
Durch Optionen zu Entscheidungen: Entscheidungen zu treffen, ist daily business. Wie trifft man sie jedoch für andere oder entscheidet über andere? Viele fragen sich in diesem Moment: Welches ist die richtige Entscheidung? An diesem Punkt kommen sehr häufig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf mich zu und reichen diese Frage an mich weiter. Hier gibt es in meinen Augen einen wichtigen Gedankenschritt. Unsere Erziehung basiert auf richtig und falsch. Das ist das soziale Bewertungssystem, mit dem wir groß werden. In meinem Verständnis gibt es Optionen. Diese spiele ich durch. Auf diese Weise gelange ich weniger in Gedanken- oder Entscheidungssackgassen.
Miteinander: In meiner Vorstellung ist jeder Verbund von Menschen wie ein großes Puzzle. Jede und jeder Einzelne bringt seinen Anteil mit. Alle Anteile zusammen ergeben ein Ganzes. Nur zusammen ist man wirklich gut, kann Großartiges erreichen. Das zeigt sich jeden Tag bei unserer Arbeit. Hängst du an einer Stelle fest, frage deinen Kollegen, deinen Nachbarn. Miteinander kommen wir immer weiter.