
Teslas- und SpaceX-Chef Elon Musk braucht Geld. Gegenüber Mathias Döpfner, dem Vorstandsvorsitzenden des Axel-Springer-Konzerns, hatte er in einem Interview im vergangenen Dezember verraten, dass er so viel Geld wie möglich für die Besiedlung des Mars einsetzen wolle. Dazu verkaufe er seine materiellen Besitztümer. Immerhin brauche man für eine Stadt auf dem Mars „eine Menge Ressourcen“, ließ Musk Döpfner wissen, und er beabsichtige, „so viel wie möglich zu der Stadt beizutragen“. Das bedeute, er brauche „einfach eine Menge Kapital“.
Musk will sein gesamtes Vermögen in die Besiedelung des Mars stecken
Schon im Mai 2020 hatte Musk über seinen Lieblingsdienst Twitter verlauten lassen, dass er plane, „fast alle physischen Besitztümer“ zu verkaufen und „kein Haus“ zu besitzen. Der Ankündigung hatte er Taten folgen lassen und eine Reihe von Häusern im Stadtteil Bel-Air im kalifornischen Los Angeles verkauft. Darunter befanden sich unter anderem ein Sieben-Millionen-Dollar-Haus, das zuvor bereits dem Schauspieler Gene Wilder gehörte, sowie eine 29-Millionen-Dollar-Villa, die er an einen chinesischen Milliardär verkauft hatte.
Damit hat Elon Musk sein Vorhaben, sein gesamtes, etwa 100 Millionen US-Dollar schweres Immobilienportfolio zu veräußern, nahezu eingelöst. Nach eigenen Angaben gehört ihm aktuell nur noch eine einzige Liegenschaft. Auch die befindet sich in der kalifornischen Bay Area. Es handelt sich um ein riesiges Anwesen, dass derzeit laut Musk für Veranstaltungen vermietet wird.
Musk will Riesen-Immobilie verkaufen, macht dann aber einen Rückzieher
„Ich habe beschlossen, mein letztes verbliebenes Haus zu verkaufen“, hatte Musk im Juni getwittert. „Es muss einfach an eine große Familie gehen, die dort leben wird.“
Am 13. Juni 2021 hatte Musk oder ein von ihm Beauftragter einen Eintrag im US-Immobilienportal Zillow angelegt. Satte 37,5 Millionen Dollar sollte das Objekt einbringen. Der Verkauf galt als durch den Eigentümer abzuwickeln, also ohne Maklerbeteiligung, was bei der Summe einen deutlichen Vorteil für den Käufer gebracht hätte.
Laut dem Inserat hat die weitläufige Villa aus dem Jahr 1961 eine Wohnfläche von 16.000 Quadratmetern und befindet sich auf einem 47-Hektar-Grundstück. Das Haus verfügt über eine Garage für elf Autos, einen Ballsaal, zehn Badezimmer, sechs Schlafzimmer und eigene Wanderwege über das Anwesen. Musk charakterisierte das Objekt twitternd als einen „besonderen Ort“. Lange gehört Musk das Haus indes noch nicht. Er hatte die Liegenschaft selbst erst im Jahr 2017 für etwas mehr als 23 Millionen Dollar von einer aristokratischen Familie gekauft, die das Anwesen über ein Jahrhundert lang besessen hatte.
Vom 13. Juni bis zum 11. September stand die Anzeige auf Zillow. Letztlich verkauft wurde das Objekt nicht. Laut Zillow wurde das Inserat am 11. September vom Eigentümer entfernt. Der New York Post war der Vorgang zuerst aufgefallen. Warum Musk vom Verkauf des wohl größten Objekts seiner Immobilien-Sammlung letztlich Abstand genommen hat, ist unklar.
Musk offenbar zufrieden im Tiny House von SpaceX
Er selbst will es wohl jedenfalls nicht bewohnen. Denn Musk lebt mit seiner Familie in einem Tiny House in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas in der Nähe des Space-X-Hauptquartiers. Das Tiny House gehört auch SpaceX. Musk mietet es nur.
Tiny Houses sind sehr kleine Fertighäuser, die typischerweise aus einem oder mehreren umgebauten Schiffscontainern bestehen, was sie entsprechend günstig macht. Das Tiny House, in dem Musk lebt, soll einen Wert von 50.000 Dollar haben.