Celsius, Three Arrows Capital oder Nuri: Nach einem starken Jahr 2021 mussten diese Unternehmen 2022 Insolvenz anmelden. Ein weiteres Unternehmen aus dem Kryptosektor, das es nicht durch den Bärenmarkt geschafft hat, war Voyager. Der Krypto-Lending-Anbieter aus Kanada war selbst in Three Arrows Capital investiert. Nach der Pleite des Krypto-Hedgefonds reichte wenig später auch Voyager die Insolvenz ein. Kurios: Nur wenige Wochen darauf zahlte Voyager Boni in Höhe von 1,6 Millionen Dollar an Beschäftigte aus. Zumindest hatte Voyager es den Kunden ermöglicht, Dollar-Guthaben ab August auszuzahlen. Auf ihre Kryptowährungen warten Voyager-Kunden noch immer vergeblich.
Insolvenzgericht stimmt FTX-Übernahme zu
Im Zuge des Insolvenzverfahrens hatte sich mit FTX bereits früh ein Interessent hervorgetan. Ein erstes Angebot von FTX verärgerte die Verantwortlichen allerdings. Im Rahmen dieses Angebots wollte FTX-CEO Bankman-Fried über seine Firmen FTX und Alameda alle Vermögenswerte von Voyager, inklusive der Schulden, aufkaufen– Lediglich die Verbindlichkeiten durch Three Arrows Capital waren nicht inbegriffen. Der Deal sei ein „schlechtes Angebot, verkleidet als weißer Ritter“, so die damalige Antwort auf das erste Angebot.
Mittlerweile konnten sich beide Parteien jedoch einigen. Schon am 27. September gab man in einer offiziellen Pressemitteilung an, dass FTX Voyager für 1,4 Milliarden US-Dollar übernehmen wolle. Das Insolvenzgericht hat den Kaufvertrag mittlerweile bestätigt.
Kundenabstimmung folgt
Den Kunden von Voyager wird nun ein Plan vorgelegt, über den sie bis zum 29. November abstimmen können. Zumindest ein Großteil der Kundeneinlagen könnten so wohl gerettet werden, allerdings werden sich viele Investoren dennoch mit Verlusten zufriedengeben müssen. In der Mittelung von Voyager werden die Kunden darum gebeten, für den Plan zu stimmen, da dies wohl die beste Möglichkeit sei, die sich ergeben habe.
Ärgerlich ist für viele Kunden sicherlich auch, dass sie im Zuge des Krypto-Winters nicht selbst bestimmen können, ob und wann sie ihre Coins verkaufen. Deutlich länger warten mussten jedoch Kunden einer anderen Krypto-Börse. Das Aus von Mt.Gox, einst die größte Krypto-Börse der Welt, im Jahr 2014 machte viele Investoren unfreiwillig zu langjährigen Hodlern. Nach fast neun Jahren wird Mt.Gox ab Januar mit der Auszahlung von über 140.000 Bitcoins beginnen. Für einige Investoren dürfte es sich daher gelohnt haben, unfreiwillig zu hodln.