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Werden Instagram-Filter in Deutschland bald verboten?

In einigen europäischen Ländern gibt es bereits Gesetze, die Bildbearbeitung und Filter auf Instagram regulieren. Könnte Deutschland bald nachziehen?

Von Hannah Klaiber
2 Min.
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Auf Instagram ist Bildbearbeitung Standard – sollte es in den Augen vieler jedoch nicht sein. (Foto: Shutterstock/wichayada suwanachun)

Vermeintlich makellose Gesichter sind es, die Nutzer:innen beim Scrollen durch den Instagram-Feed größtenteils entgegenschmollen, und am perfekt taillierten Körper gibt es keine Spur von Speckröllchen, Cellulite oder Dehnungsstreifen. In aller Regel entstehen derartige Bilder durch künstliche Nachbearbeitung und Filter.

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https://www.instagram.com/p/CY_Rs0KPmSu/

Retusche in Medien und Werbung ist kein neues Phänomen, doch Instagram trieb den schönen Schein auf die Spitze: Ohne große Kenntnisse von Bildbearbeitung oder technischen Fertigkeiten ist es jedem auf der Foto-Plattform möglich, sich mit wenig Aufwand in eine vermeintlich perfektere Version seiner Selbst zu verwandeln. Dass diese unerreichbaren Schönheitsideale negative Auswirkungen auf die Psyche insbesondere junger Menschen haben kann, wurde in mehreren Studien hinlänglich belegt.

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https://www.instagram.com/p/CRO9aiHH6WS/

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Verbot von Filtern und Retusche auf Instagram: Diese Gesetze gibt es in anderen Ländern

Ein reduziertes Selbstwertgefühl ist dabei nur eine mögliche Folge. Umfragen und Untersuchungen zeigen, dass auch psychische Krankheiten wie Essstörungen verschlimmert werden können und Schönheits-Operationen gefördert werden. Selbst Facebook, dem die Marke Instagram gehört, ist sich dieser Auswirkungen bewusst, wie Whistleblowerin Frances Haugen offengelegt hat, wollte diese jedoch vertuschen. Es scheint also am Gesetzgeber zu liegen, etwas gegen das Problem zu tun und viele Länder haben bereits gehandelt.

Frankreich machte 2017 mit dem „Décret Photoshop“ den Anfang. Werbung mit retuschierten Models oder Influencer:innen muss demnach als solche gekennzeichnet werden. Bei Verstoß drohen Geldstrafen. Auch in Israel ist eine derartige Kennzeichnung mittlerweile vom Gesetz vorgeschrieben. Norwegen hat im vergangenen Jahr nachgezogen: Ab 2022 müssen dort retuschierte Fotos in der Werbung – auch auf Social Media – als solche markiert werden, unabhängig davon, ob Gesicht, Haare oder Körper bearbeitet wurden. Erlaubt sind nur noch ganzheitliche Filter wie Aufhellung oder Schärfung des Fotos. In Großbritannien existiert zumindest ein entsprechender Gesetzesentwurf.

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Bildbearbeitung auf Instagram: So ist die Lage in Deutschland

Deutschland hinkt noch hinterher, was ein gesetzliches Verbot von Bildbearbeitung und Filtern auf Instagram betrifft. 2014 hat die Bundesregierung eine Petition von Aktivist:innen mit der Begründung abgelehnt, es gäbe keine ausreichende Studienlage zu deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Nutzer:innen, was schon damals nicht ganz zutreffend war. Zuletzt ist 2021 eine Petition gescheitert, die nach dem Vorbild von Norwegen eine Kennzeichnung von retuschierten Inhalten in der Werbung durchsetzen wollte.

Vom Tisch ist das Thema allerdings noch nicht. Grünenpolitikerin und Hamburgs Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank machte sich im Rahmen der Frühjahrstagung der Gleichstellungs-und Frauenminister-Konferenz (GFMK) für eine Kennzeichnungspflicht von bearbeiteten Bildern auf Social-Media-Plattformen stark.

Noch in diesem Jahr soll ein Antrag vorgelegt werden

Fegebank habe selbst beobachtet, wie gerade junge Frauen durch Instagram und Co. einem falschen Schönheitsideal verfallen würden. „Wenn dann nicht zu erkennen ist, dass vieles dessen, was gezeigt wird, gar nicht echt ist, sondern mit Foto-Filtern nur vorgegaukelt wird, kann das schlimme Folgen haben – bis hin zu Depressionen oder Selbstmordgedanken“, wird sie vom Berliner Kurier zitiert.

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Hamburg, das aktuell den Vorsitz der Ministerkonferenz innehat, will bis zum Sommer einen entsprechenden Antrag vorlegen, um das Thema Kennzeichnungspflicht auf Social Media wieder vor die Bundesregierung zu bringen.

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