Adam Mosseri sprach vor einem Ausschuss des US-Kongresses über Instagram und beantwortete Fragen. Aus seinen Antworten hört man heraus, dass die Betreiber wenig Einsehen bezüglich der schädlichen Potenziale ihrer Produkte zeigen. Mosseri betonte, die Studie, bei der herauskam, dass eines von drei Mädchen mit Körperbildproblemen angab, Instagram verschlimmere die Situation, habe insgesamt ein positives Bild der Plattform ergeben. Die Untersuchung hatte das Unternehmen selbst in Auftrag gegeben und intern besprochen. Social-Media-Plattformen hätten Body-Positivity-Bewegungen erst zum Aufblühen verholfen, betonte Mosseri vor den Senator:innen. Der Plan, ein Instagram für Kinder zu entwickeln, scheint nach gegenteiligen Aussagen doch nicht vom Tisch zu sein.
Instagram behält sich Kinder-Plattform vor
Die Frage von Senator Richard Blumenthal, ob sich der 38-jährige Manager verpflichten würde, das Projekt „Instagram für Kinder“ dauerhaft zu stoppen, konnte dieser nicht bejahen. Stattdessen sagte er, wenn man „es schaffe, Instagram für 10 bis 12-Jährige zu entwickeln“, werde kein Kind in diesem Alter ohne ausdrückliche Zustimmung der Eltern Zugang dazu haben. Zum Einen erscheint das Eltern als eine Selbstverständlichkeit, zum anderen kann das Unternehmen selbst das vermutlich nicht gewährleisten.
Instagram für Kinder: Finanzielles Potenzial versus Kinderschutz
Der Mutterkonzern Meta, ehemals Facebook, hatte bereits intern festgestellt, Kinder seinen ein „kostbares Gut“, das noch „ungenutzt“ sei. Aus Strategieplänen des Konzerns geht hervor, dass man schon 6-Jährige für die Plattform gewinnen will. Das Projekt „Instagram für Kids“ hatten Kinderschutz-Initiativen und Staatsanwälte solange bekämpft, bis der Konzern es auf Eis legte.
Mosseri: Instagram hilft mehr als es schadet
Auf das Suchtpotenzial der sozialen Medien angesprochen, erwiderte Mosseri, er glaube nicht, dass die Forschung darauf hindeute, „dass unsere Produkte süchtig machen“. Blumenthal sah das anders. Tatsache sei, dass es Jugendlichen schwierig und manchmal unmöglich fänden, aufzuhören. Mosseri betonte immer wieder, dass die Plattform positiv auf Jugendliche wirke. Auf einer Pressekonferenz nach der Befragung äußerten sich mehrere Senatoren kritisch zu den Äußerungen. Senatorin Marsha Blackburn etikettierte Mosseris Aussagen zu den positiven Wirkungen als „erstaunlich“ und, dass dies „wirklich entfernt von der Situation“ klang. Die Politiker beider Lager seien sich weitgehend einig, dass etwas zum Jugendschutz passieren müsse, schreiben US-Medien. Sie gehen davon aus, dass Gesetzesentwürfe erscheinen werden, die die Macht der Social-Media-Konzern eindämmen soll.