
Instagram-Nutzer:innen, die viel Wert auf Privatsphäre legen und beispielsweise ihr Geburtsdatum nicht preisgeben wollen, sollten sich darauf einstellen, die Plattform künftig nicht mehr nutzen zu können.
Instagram will Geburtsdaten von allen Nutzer:innen wissen
In einem Blogbeitrag hat Instagram am gestrigen Montag, den 30. August 2021, angekündigt, dass Nutzer:innen ihr Geburtsdatum angeben müssen, wenn sie die App auch in Zukunft verwenden wollen. Sie sollen dazu mehrmals über ein Pop-up aufgefordert werden, sofern sie ihren Geburtstag nicht schon hinterlegt haben. Ab einem gewissen Punkt soll die App dann ohne das Datum nicht mehr nutzbar sein. Außerdem können bestimmte Inhalte verdeckt ausgespielt und erst nach Altersverifizierung freigeschaltet werden.

Bestimmte Bilder bekommt auf Instagram künftig nur zu Gesicht, wer das aus Altersgründen auch darf. Das soll vor allem Minderjährige schützen. (Bild: Instagram)
Man wolle neue Sicherheits-Features für „junge Leute“ einführen, erklärt Instagram den Schritt, und so sicherstellen, dass jede Altersgruppe die passende Nutzungserfahrung hat. In diesem Zusammenhang habe man schon im März ein Feature implementiert, das verhindert, dass Erwachsene Minderjährige, die ihnen nicht folgen, anschreiben können. Ebenso werden neue Accounts von Menschen, die jünger als 16 Jahre sind, per Default auf „privat“ gestellt, sodass nur Follower:innen auf ihre Inhalte zugreifen können.
Dass Nutzer:innen einfach ein falsches Datum eingeben und sich so je nach Bedarf älter oder jünger machen können, ist Instagram bewusst. Man sei aber dabei, „neue Systeme“ zu entwickeln, um damit umzugehen, heißt es in dem Blogbeitrag weiter. Vor Kurzem hatte Instagram bereits damit begonnen, anhand von Nutzer:innenbeiträgen wie „Happy Birthday“ zu schätzen, wie alt jemand sein könnte. Sollte künftig also jemand angeben, eine bestimmte Altersgrenze überschritten zu haben, und Instagrams „Technologie“ legt etwas anderes nahe, dann will die Plattform den Nutzer:innen verschiedene Möglichkeiten geben, das Alter zu verifizieren. Mehr Details dazu hat Instagram jedoch nicht verraten.
Das Geburtsdatum hilft auch bei der Ads-Ausspielung
Auch wenn die Plattform selbst mit keiner Silbe darauf eingeht, dürfte klar sein, dass die Geburtsdatenabfrage auch noch einen anderen Grund hat: zielgerichteteres Marketing. Es macht schließlich doch einen Unterschied, ob ein:e Nutzer:in 19 oder 59 Jahre alt ist. Alle User:innen künftig in Bezug auf das Alter genau klassifizieren zu können, dürfte Instagram – und allen Werbepartner:innen – das Geschäft doch erleichtern.