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Algorithmen und Shadowbanning: Instagram-Chef gibt detaillierten Einblick

„Der Instagram-Algorithmus“ ist für viele Plattform-User eine ziemliche Blackbox. Welche Beiträge werden wem ausgespielt, welche landen unter dem Radar? Ein ausführliches Statement von Instagram-Chef Adam Mosseri soll Klarheit bringen.

3 Min. Lesezeit
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„Der Instagram-Algorhithmus” – für manchen Creator eine unberechenbare Blackbox. (Foto: Shutterstock/ Sattalat Phukkum)

Weil es immer wieder Missverständnisse zur Funktionsweise der Plattform gebe, so Instagram-Chef Adam Mosseri in einem Blogbeitrag, wolle man den Usern und Content-Produzent:innen einen besseren Blick hinter die Kulissen ermöglichen. Wie also funktioniert das Empfehlungssystem von Instagram – und wie steht der Konzern zum Vorwurf, Shadowbanning zu betreiben?

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Instagram-Algorithmus: Es gibt nicht „den Einen“

Zu Beginn seiner Erklärung räumt Mosseri mit der Idee des einen, allmächtigen Instagram-Agorithmus auf, „der überwacht, was Menschen in der App sehen und was nicht“. Man verwende vielmehr „eine Vielzahl von Algorithmen, Klassifizierern und Prozessen, die alle ihren eigenen Zweck erfüllen“.

Jeder Teil der Plattform werde durch einen eigens für ihn entwickelten Algorithmus gesteuert – die Empfehlungen auf der Explore-Seite folgen also beispielsweise ganz anderen Regeln als die angezeigten Stories oder die Suchergebnisse.

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Wie funktioniert der Instagram-Feed?

Im Feed mischen sich bekanntermaßen Empfehlungen, Werbung und Beiträge der Profile, die man tatsächlich abonniert hat. Darüber, wie die Beiträge im Feed ausgespielt werden, entscheiden die eigene Aktivität, also beispielsweise Likes und Kommentare, die man zuvor bei anderen Inhalten hinterlassen hat, und Klicks auf Profilbilder.

Aber auch Informationen über den einzelnen Post (Format, Beliebtheit, Zeit, zu der gepostet wurde, und markierter Ort) und der Interaktionsverlauf mit dem Account, der den neuen Beitrag veröffentlicht, fließen laut Mosseri in die Feed-Darstellung mit ein. Dazu kommen „Tausende“ weitere „Signale“, „vom Zeitpunkt der Freigabe eines Beitrags über die Frage, ob du ein Telefon oder die Webanwendung benutzt, bis hin zur Frage, wie oft du Videos likest“.

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Letztendlich versuche Instagram anhand der verschiedenen Parameter herauszufinden, wie ein User mit neuen Postings, die in den Feed fließen, umgehen wird. „Je wahrscheinlicher es ist, dass du eine Aktion durchführst, und je stärker wir diese Aktion gewichten, desto weiter oben im Feed wird der Beitrag angezeigt.“

Mosseri gibt dabei aber auch zu, dass bestimmte Beiträge herabgestuft werden – zum Beispiel „Beiträge, von denen wir denken, dass du sie wahrscheinlich melden wirst“ – und dass Instagram dabei immer wieder Fehler unterlaufen.

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Instagram-Stories: Wonach richtet sich die Reihenfolge?

Was die Reihenfolge der Stories angeht, zählt Mosseri drei Kriterien explizit auf, die Instagram – neben unbenannten weiteren –  zur Einstufung nutzt: wie häufig ein Nutzer die Stories eines Accounts in der Vergangenheit angesehen hat, wie oft mit den Stories des Accounts interagiert wurde und wie wahrscheinlich es ist, dass man mit der postenden Person „freundschaftlich oder familiär verbunden“ ist. Welche Parameter Instagram allerdings nutzt, um gerade diese Beziehung zwischen Usern zu bestimmen, verrät Mosseri nicht.

Instagram-Reels: Welcher Content wird ausgespielt?

Bei der Auswahl der Beiträge, die im Reel-Tab angezeigt werden, setzt Instagram ähnliche Kriterien wie beim Feed und der Story-Reihenfolge an. Neben bisherigen individuellen Präferenzen und Informationen zum Post fließen auch hier Details über die postende Person ein. Mosseri zählt hier allerdings nicht die von Instagram vermutete Beziehung zwischen Usern als Kriterium auf, sondern „Popularitätssignale wie die Anzahl der Follower“. Konkret bedeutet das: Große Creator mit einer aktiven Followerschaft werden immer weiter gepusht.

Shadowbanning auf Instagram? Das sagt der Konzern

Immer wieder wird Instagram von Usern Shadowbanning vorgeworfen, also eine bewusste Reichweitendrosselung bestimmter Inhalte. Vom Plattform-Chef heißt es dazu, das sei „nicht die Absicht“ des Konzerns.

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Mosseri streitet nicht ab, dass Instagram Beiträge teilweise unter dem Radar laufen lässt. Das Faktum, dass von den Algorithmen schlecht gerankte Inhalte wenig Reichweite abbekommen, adressiert er allerdings auch nicht als Problem. Stattdessen stellt er folgende Problematik dar: „Die Besorgnis der Community über das ‚Shadowbanning‘ hat deutlich gemacht, dass wir mehr tun können, um die Transparenz zu erhöhen, damit die User mehr Informationen darüber haben, was mit ihrem Konto passiert.“

Man arbeite dementsprechend an Wegen, Usern deutlicher zu zeigen, warum ihre Inhalte welches Ranking verpasst bekommen und möglicherweise von Instagram verborgen werden. „Wenn etwas die Sichtbarkeit deiner Inhalte beeinträchtigt, solltest du davon wissen und in der Lage sein, dagegen vorzugehen.“

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