Alternativen zu Starlink: Diese Anbieter für Satelliteninternet gibt es schon – und diese sollen noch folgen

Neben Starlink gibt es noch andere Anbieter für Satelliteninternet. (Foto: Postmodern Studio/Shutterstock)
Gerade in ländlichen Gebieten, in denen nur langsame DSL- und Kabelverbindungen möglich sind und Glasfaser noch Jahre entfernt ist, bietet Internet per Satellit eine brauchbare Alternative. Interessierte Kund:innen, die im Netz nach Anbietern suchen, werden schnell auf Elon Musks Unternehmen Starlink stoßen. Mittlerweile sollen mehr als vier Millionen Menschen das Internet von Starlink nutzen, das von knapp 7.000 Satelliten bereitgestellt wird.
Was ihr alles zu Elon Musks Starlink wissen müsst, erfahrt ihr im verlinkten Ratgeber. Doch was ist eigentlich mit Alternativen? Gibt es günstigere Anbieter für Satelliteninternet? Und welche Angebote soll es künftig noch hierzulande geben? Was ihr zum Thema wissen müsst, haben wir euch hier zusammengetragen. Über die Navigation gelangt ihr schnell zu den Themen, die euch am meisten interessieren.
Unterschiede zwischen Low-Orbit- und geostationären Satelliten
Um die Vor- und Nachteile einzelner Anbieter besser zu verstehen, braucht es einen kleinen Exkurs in die Arten von Satelliten, die für die Internetverbindungen genutzt werden. Grundsätzlich lassen sich bei Internetsatelliten zwei Arten unterscheiden: Low-Orbit- und geostationäre Satelliten.
Geostationäre Satelliten (GEO) befinden sich in einer Höhe von etwa 35.000 Kilometern über der Erde. Sie werden neben Internetverbindungen auch für TV-Übertragungen über Anbieter wie Astra oder Eutelsat genutzt. Die enorme Höhe bedeutet für euch, dass es zu einer hohen Latenz kommen kann. Das Signal muss erst zum Satelliten und wieder zurück, bevor sich etwa eine Internetseite auf eurem Laptop lädt.
Um das Signal von geostationären Satelliten empfangen zu können, benötigt ihr eine Satellitenschüssel, die nach Süden ausgerichtet wird. Die mobile Nutzung – beispielsweise an Wohnmobilen – ist bei den meisten Anbietern erlaubt. Das monatliche Datenvolumen bei GEO-Angeboten ist oftmals begrenzt. Dafür liegen die Kosten in der Regel deutlich unter den Angeboten von Low-Orbit-Anbietern.
Low-Orbit-Satelliten befinden sich lediglich 300 Kilometer über der Erde. Dadurch ist die Latenzzeit geringer, dürfte aber gerade in schnellen Online-Games immer noch für Frust sorgen. Hier benötigt ihr auch eine Satellitenschüssel, die nach oben in den Himmel ausgerichtet werden muss. Bei diesen Angeboten gibt es in der Regel eine Datenflatrate. Dafür dürfen die Satelliten vorwiegend nur in einem bestimmten Gebiet genutzt werden. Die mobile Nutzung kostet oftmals zusätzlich.
Zum Vergleich: Das bietet Starlink

Aufbauen und lossurfen: So soll Starlink im Idealfall funktionieren. (Foto: Natalie Board/Shutterstock)
Starlink setzt bei seinem Internetangebot als einer von wenigen Anbietern auf Low-Orbit-Satelliten. Knapp 7.000 davon sorgen für eine nahezu flächendeckende Versorgung mit Internet in Deutschland und vielen anderen Regionen. Diese Karte zeigt euch einen genauen Überblick über alle Areale, die Starlink empfangen können. Die Internetgeschwindigkeiten sollen laut Starlink – je nach Empfang – zwischen 40 und 220 Megabit pro Sekunde rangieren. Das hat aber auch seinen Preis.
Für die stationäre Lösung von Starlink werden im Monat 50 Euro fällig. Dazu kommen einmalige Kosten für das Satelliten-Kit. Dieses kostet rund 350 Euro. Starlink führt aber immer wieder Aktionen durch, bei denen das Standard-Kit schon für 250 Euro zu haben ist. Wer Starlink mobil nutzen will, zahlt im Standard-Reisetarif 40 Euro für maximal 50 Gigabyte pro Monat. Wer unbegrenzt unterwegs surfen will, muss 72 Euro pro Monat zahlen. Dafür soll das Satelliteninternet aber auch bei Autofahrten mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde weiterhin funktionieren.
Brdy
Brdy besteht seit mittlerweile mehr als zehn Jahren und bietet Satelliteninternet in mehr als 20 Ländern. Grundsätzlich stehen dabei zwei Tarife für die Verbindung mit den geostationären Satelliten des Unternehmens bereit. Der Standard-Tarif kostet knapp 30 Euro im Monat und bietet Geschwindigkeiten von 25 bis 100 Megabit pro Sekunde. Dabei gibt es allerdings ein limitiertes Datenvolumen von 300 Gigabyte. Ist dieses aufgebraucht, können Kund:innen mit reduzierter Geschwindigkeit weitersurfen.
Der Superfast-Tarif bietet hingegen unbegrenztes Satelliteninternet mit Geschwindigkeiten zwischen 75 und 150 Megabit pro Sekunde. Die monatlichen Kosten liegen bei knapp 50 Euro im Monat. Zudem müssen Kund:innen die Satellitenanlage entweder für 100 Euro kaufen oder sie für fünf Euro im Monat mieten. Die Mindestlaufzeit beträgt 24 Monate.
NovoStream
Auch NovoStream setzt auf geostationäre Satelliten, um Kund:innen mit Internet zu versorgen. Insgesamt bietet das Unternehmen drei Tarife hier in Deutschland an. Alle drei haben eine Datenflat und keine Vertragslaufzeit. Die Preise liegen bei 30 Euro für eine Verbindung mit 16 Megabit pro Sekunde, 45 Euro für 25 Mbit/s und bei knapp 60 Euro für bis zu 50 Mbit/s.
Die Einrichtungsgebühr beläuft sich auf 40 Euro. Wer keine kompatible Satellitenschüssel hat, muss diese extra kaufen. NovoStream bietet passende Modelle ab knapp 300 Euro an. Wer die Schüssel lieber mieten möchte, muss mit monatlichen Kosten von knapp 17 Euro und einer Einrichtungsgebühr von knapp 200 Euro zusätzlich rechnen.
skyDSL
Zwar lässt der Name anderes erahnen, doch bietet skyDSL tatsächlich ausschließlich Satelliteninternet über geostationäre Satelliten an – genauer gesagt über KA-SAT 9° Ost. Das Datenvolumen der drei Tarife ist unbegrenzt. Die Bereitstellungskosten liegen bei knapp 50 Euro, während sich die monatlichen Kosten erneut nach den Geschwindigkeiten richten. Der Einsteigertarif bietet für 20 Euro im Monat maximal 30 Megabit pro Sekunde. Für 50 Megabit pro Sekunde bezahlt ihr 25 Euro monatlich, während der schnellste Tarif 75 Mbit/s für 28 Euro im Monat bietet.
Alle Tarife haben keine Mindestlaufzeit. Wer will, kann sich noch Optionen für ein verbessertes Streaming-Erlebnis (zwei Euro pro Monat) dazubuchen. Für die Hardware berechnet skyDSL bei einer reinen Miete einmalig 70 Euro und monatlich zwei Euro. Wer die Satellitenschüssel per Mietkauf nach 24 Monaten Laufzeit übernehmen will, zahlt einmalig 20 und monatlich zehn Euro.
Sat Speed (Eusanet)
Sat Speed ist ein weiterer Anbieter neben Starlink, der auf Low-Orbit-Satelliten setzt. Allerdings nur für Geschäftskund:innen. Diese können sich über den Tarif satspeedPro LEO (lower Orbit) schnellere Latenzzeiten sichern. Die Geschwindigkeiten können dabei bis zu 220 Mbit pro Sekunde im Download erreichen. Die monatlichen Kosten von knapp 124 Euro im Monat sind aber wahrscheinlich für die meisten Privatpersonen zu hoch.
Für Privatkund:innen bietet Sat Speed eine günstigere Alternative über geostationäre Satelliten. Für Geschwindigkeiten von bis zu 150 Megabit pro Sekunde zahlen Kund:innen knapp 80 Euro. Die einmaligen Kosten belaufen sich auf knapp 75 Euro. Das Hardware-Kit, mit dem solche Geschwindigkeiten überhaupt erst genutzt werden können, kostet noch einmal knapp 400 Euro.
Satsurf (Filiago)
Satsurf setzt ebenfalls auf Low-Orbit-Satelliten. Wie schon bei Sat Speed sind diese aber Unternehmenskund:innen vorbehalten. Für kleine Unternehmen bietet Satsurf ein Paket mit bis zu 150 Megabit pro Sekunde und einem Datenvolumen von 40 Gigabyte. Dieses kostet 225 Euro pro Monat. Für Unternehmen mit vielen Mitarbeiter:innen oder besonders hohem Bandbreitenbedarf bietet Satsurf weitere Pakete. Das teuerste kostet 2.380 Euro im Monat und liefert bis zu 350 Megabit pro Sekunde. Das Datenvolumen wird dabei auf sechs Terabyte angehoben. Für Privatkund:innen gibt es keine Tarife.
Diese Satellitenanbieter sollen noch kommen
Künftig dürfte das Angebot für Satelliteninternet noch deutlich steigen. Viele Unternehmen und sogar Regierungen haben ihre Vorhaben schon bekannt gegeben. Wir zeigen euch hier die vielversprechendsten Projekte, die euch künftig mit Internet aus dem All versorgen könnten.
Oneweb (Eutelsat)
Oneweb ist im September 2023 mit dem französischen Satellitenbetreiber Eutelsat fusioniert. Oneweb hat dabei eine Reihe von Satelliten im Low-Earth-Orbit eingebracht, während Eutelsat geostationäre Satelliten betreibt. Allerdings stellt der Anbieter seine Dienste bislang nicht öffentlich zur Verfügung. Es gibt in den USA und Großbritannien mehrere Stationen, die die Technik demonstrieren sollen. Wann die Internetverbinung per Satellit auch für Endkund:innen bereitsteht, ist nicht bekannt.
Amazon: Projekt Kuiper
Amazon will ebenfalls ein eigenes Satellitennetzwerk für Internetverbindung erschaffen. Projekt Kuiper soll noch 2025 starten. Zunächst plant Amazon rund 580 Satelliten in einer Höhe von etwa 630 Kilometern über der Erde. Bis 2029 soll die Zahl der Satelliten dann auf mehr als 3.200 steigen und 95 Prozent der Weltbevölkerung mit Internet versorgen können.
Iris2
Die Pläne zu Iris2 stammen von der Europäischen Union. Das Satellitennetzwerk soll nicht nur den Bewohner:innen Europas einen flächendeckenden Internetzugang ermöglichen. Das Netzwerk soll weltweit verfügbar sein. Laut der Europäischen Kommission sollen bis 2030 insgesamt 290 Satelliten ins All befördert werden. Der Betrieb soll aber schon in einigen Gebieten ab 2027 möglich sein.
Spacesail (Qianfan)
Auch China arbeitet an einem eigenen Satellitennetzwerk für weltweite Internetverbindungen. Spacesail soll 2025 allein insgesamt 648 Satelliten ins All schicken. Im Januar 2025 waren es schon 72. Die erste Phase umfasst knapp 1.300 Satelliten. Danach sollen erste Bereiche mit Internet versorgt werden können. Um ein weltweites Netz zu schaffen, will China am Ende mehr als 15.000 Satelliten im Orbit der Erde platzieren.