
Ein einzelner Biber ist verantwortlich dafür, dass die Menschen im Nordwesten der kanadischen Provinz British Columbia am 7. Juni 2022 für mehr als acht Stunden ohne Internet und Telefon – Festnetz wie mobil – auskommen mussten.
Biber sorgt für großflächigen Internetausfall in Kanada
Das Nagetier hatte sich durch den Stamm einer Zitterpappel gefressen, die im Fall zwei Infrastruktur-Kabel umriss. Von den Ausfällen waren Menschen in insgesamt 15 Orten betroffen; auch elektronisches Bezahlen funktionierte an vielen Kassen zwischenzeitlich nicht.
Dass ein Biber für den umgestürzten Baum verantwortlich ist, führen die Verantwortlichen vor Ort auf die Nagespuren am Stamm zurück. Ein:e Sprecher:in des kanadischen Internet-Service-Providers Telus bezeichnete das als „eine bizarres und einzigartig kanadisches Vorkommnis“.
Derartige Vorkommnisse seien „ungewöhnlich“, kämen aber immer mal wieder vor, erklärte Bob Gammer vom kanadischen Energieversorger BC Hydro. „Ich wäre kein reicher Mann, wenn ich für jeden biberbedingten Ausfall einen Nickel bekäme, aber es kommt vor.“
Tiere versus Internet: Der Gewinner steht noch nicht fest
Das kanadische Nationaltier ist weder das erste noch einzige Tier, das Schabernack mit menschlichen Infrastrukturen treibt. Insbesondere in Indien zeigen Affen regelmäßig großes Interesse an Glasfaserkabeln. Und Eichhörnchen sollen nach Schätzungen eines Netzbetreibers für bis zu 17 Prozent der Schäden an den Kabeln verantwortlich sein.
In British Columbia übrigens soll ein zweites Versorgungskabel dafür sorgen, dass Biber künftig keinen so durchschlagenden Effekt mehr haben können. Das Kabel wird unter Wasser an der Küste entlang Richtung Vancouver verlegt – ob Meeresbewohner wie Schildkröten oder Wale schon Sabotagepläne schmieden, ist bislang nicht bekannt.