iOS 14: Neue Features, die Apple auf der Keynote nicht erwähnt hat

Mit iOS 14 frischt der iPhone-Hersteller sein mobiles Betriebssystem umfassend auf und bringt es sogar auf fünf Jahre alte Geräte. Viele der neuen iOS-14-Funktionen haben wir für euch in einem Übersichtsartikel zusammengefasst – einige spannende Features sind aber erst nach der großen Ankündigung bekannt geworden. Hier sind sie.
Eine Funktion, die vor Wochen schon durch die Gerüchteküche schwirrte, ist die Möglichkeit, eine eigene Mail-App und einen anderen Browser als Safari zu verwenden. Die Neuerung war im Zuge der WWDC-2020-Keynote nur kurz auf einer Folie mit neuen Features zu sehen. Auf der iOS-14-Preview-Seite bestätigt der Hersteller das Feature, mit dem ihr künftig etwa Gmail, Outlook, Spark oder andere Mail-Apps nutzen könnt, um Mailto-Links zu öffnen.

Apple erlaubt künftig zum Beispiel Chrome statt Safari als Standard-Browser. (Screenshot: Apple)
Die Auswahl einer App-Alternative zu Apples hauseigenen Standard-Anwendungen stellt für Apple und Entwickler einen großen Schritt dar. Denn seit Einführung des App-Store im Jahre 2008 hat Apple es Nutzern nicht erlaubt, vorinstallierte und als Standard festgelegte Apps durch Anwendungen Dritter zu ersetzen.
Apple hat in iOS 14 neue Bedienhilfen integriert – eine von ihnen macht sich die Sensoren des iPhones zunutze: Mit einem Doppel- oder Dreifachtap auf die Rückseite des Smartphones könnt ihr verschiedene Aktionen starten, die sich in den Einstellungen auswählen lassen.

iOS 14 mit Back-Tap. (Screenshot: t3n)
Mit der Back-Tap-Funktion können verschiedene Automatisierungen realisiert werden. Ihr könnt etwa das iPhone stummschalten, Screenshots anfertigen oder einfach die Wiedergabelautstärke ändern. Die Klopfgesten sind auch mit Apps verknüpfbar, um die Kamera zu starten – oder gar Googles Assistant als Alternative zu Siri zu aktivieren. Auch Kurzbefehle lassen sich so initiieren – etwa um Homekit-Szenen für die Heimautomatisierung zu starten und mehr.
Google testet übrigens auch so eine Funktion für Android 11. Mishaal Rahman von XDA Developers hat die Funktion im Februar 2020 in der Entwicklervorschau entdeckt. Die Doppeltapgesten könnten also im Laufe des Herbst auch für Android erscheinen.

iOS 14: Ihr könnt festlegen, welche Apps auf dem Homescreen landen sollen. (Screenshot: 3n)
Eines der neuen Kernfeatures von iOS 14 ist die Möglichkeit, Widgets hinzuzufügen und Apps nicht mehr auf dem Homescreen abzulegen, sondern in die App-Library zu schieben. Eine praktische Option in diesem Kontext: Ihr könnt in den Einstellungen festlegen, ob ihr neue Apps bei der Installation auf dem Homescreen ablegen wollt oder ob sie direkt in die App-Library geschoben werden sollen. Auf diesem Wege dürftet ihr mehr Ordnung auf dem Homescreen behalten.

iOS 14 zeigt, wenn eine App auf Mikro oder Kamera zugreift. (Bild: Apple)
Apple erweitert mit iOS 14 die Privatsphäre-Optionen. Sobald eine App auf das Mikrofon oder die Kamera eures iPhones oder iPads zugreift, erscheint ein kleiner Indikator im oberen Bereich des Bildschirms. Im Kontrollzentrum könnt ihr zudem nachschauen, welche App zuletzt Zugriff auf Mikro oder Kamera hatte.
Im Zuge der WWDC 2020 Keynote hatte Apple neue Funktionen für seine Airpods angekündigt. Außer der Fähigkeit, nahtlos zwischen Apple-Geräten hin und her zu schalten, und dem Update für Spacial Audio mit dynamischem Head-Tracking für die Airpods Pro hat der Hersteller eine Funktion nicht erwähnt: optimiertes Laden.

iOS 14: Optimiertes Laden soll die Lebensdauer eurer Airpods verlängern. (Screenshot: Macrumors)
Um die Batteriealterung zu verringern, hat Apple mit iOS 14 eine intelligente Ladelogik integriert, mit der das System erkennen soll, wann der Nutzer normalerweise seine Airpods verwendet. Erst kurz vor der Inbetriebnahme soll der Ladestand auf 100 Prozent angehoben werden. Mit iOS 13 hatte Apple diese Funktion schon für die iPhones eingeführt.

Siri in iOS 14. (Screenshot: t3n)
Apples Sprachassistent Siri soll mit iOS 14 smarter werden und weit mehr Fragen zu Allgemeinwissen und weiteren Dingen beantworten können als bisher. Das hatte Apple auf der Keynote verraten. Siri bekommt aber auch eine neue Stimme, die durch eine neuronale Text-to-Speech-Technologie realisiert wird – sie soll viel natürlicher als bisher klingen, verspricht Apple.
Die neue Siri-Stimme wird laut Hersteller nicht nur auf Englisch antworten, sondern bald auch auf Deutsch, Spanisch, Chinesisch und Japanisch.

iOS 14 kommt mit lokaler Geräuscherkennung. (Screenshot: t3n)
Für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen kann das iPhone mit iOS 14 als eine Hörhilfe eingesetzt werden. In den Einstellungen unter Bedienungshilfe befindet sich der Punkt Geräuscherkennung. Ist die Funktion aktiviert, hört das iPhone permanent mit – die Informationen werden laut Apple lokal auf dem Gerät gespeichert.

Erkennte Geräusche werden in der Mitteilungszentrale angezeigt. (Screenshot: t3n)
Die neue iOS-14-Funktion erkennt nicht jedes beliebige Geräusch, sondern nur eine Auswahl, deren Erkennung ihr in den Einstellungen selbst festlegen müsst. Es stehen unter anderem Feuer, Sirene, Rauch, laufendes Wasser, Katze und Hund sowie Türklopfen, Haushaltgeräte und Babygeschrei zur Auswahl.
iOS 14 wird im Herbst zusammen mit iPadOS als finale Version veröffentlicht. Die ersten Modelle, die mit der neuen Software ab Werk ausgestattet sein werden, gehören zu der kommenden iPhone-12-Familie. Welche iPhones und iPads die Updates erhalten werden, erfahrt ihr in folgendem Artikel: iOS 14 und iPadOS 14 – diese iPhones und iPads erhalten das große Update
- iOS 14 und iPadOS 14 sind offiziell: Update bringt großes Homescreen-Update und mehr
- watchOS 7: Apple bringt lange erwartetes Schlaftracking und andere Gesundheits-Features
- macOS 11.0 Big Sur: Komplett neu gestaltet und ganz nah an iOS
- Ende 2020 geht’s los: Apple kündigt Wechsel auf ARM-Macs offiziell an
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Danke für diesen Artikel! Darauf warte ich jedes Mal nach der Keynote. :-)
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