iPhone-Fabrik: Apple untersucht Massen-Lebensmittelvergiftung

Eine iPhone-Fertigungsanlage im Süden Indiens (rund 40 Kilometer westlich von Chennai) musste am 18. Dezember nach einem dreitägigen Streik der Mitarbeiter:innen schließen. Zuvor hatten rund 250 Angestellte nach einem Essen, das in der werkseigenen Kantine ausgegeben worden war, eine Lebensmittelvergiftung erlitten, mindestens 100 davon mussten in einem Krankenhaus behandelt werden.
Betrieben wird das iPhone-Werk im Süden Indiens von dem langjährigen Apple-Partner Foxconn. Die Lebensmittelvergiftungen waren laut einem Bericht von Reuters nicht das einzige Problem. Demnach mussten Frauen in dem Betrieb unter schwierigsten Bedingungen arbeiten: Sie schliefen in völlig überfüllten Sälen auf dem Boden – und waren gezwungen, Sanitäranlagen ohne fließendes Wasser nutzen.
Apple kündigt Untersuchungen an
Als Reaktion auf den Streik verkündete Apple laut The Verge, das Werk auf „Bewährung“ gesetzt zu haben. Noch ist völlig unklar, was dies für das Unternehmen Foxconn und die Mitarbeiter:innen bedeutet. Das Werk beschäftigt rund 17.000 Angestellte.
Umfassende Korrekturmaßnahmen?
Gegenüber BBC News sagte ein Apple-Sprecher: „Nach den jüngsten Bedenken hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit und der Unterbringungsbedingungen bei Foxconn Sriperumbudur haben wir unabhängige Prüfer entsandt. Wir haben festgestellt, dass einige der abgelegenen Schlafsäle und Speiseräume, die für die Mitarbeiter genutzt werden, unseren Anforderungen nicht entsprechen, und wir arbeiten mit dem Lieferanten zusammen, um sicherzustellen, dass umfassende Korrekturmaßnahmen schnell umgesetzt werden.“
Foxconn gelobt Besserung
Unterdessen hat sich ein Sprecher von Foxconn für die schlechten Bedingungen entschuldigt. Wie die Landesregierung von Tamil Nadu berichtet, habe das Unternehmen zugestimmt, seine Einrichtungen zu modernisieren, Wohnräume zu erweitern, Badezimmer zu verbessern und Trinkwasser bereitzustellen.
Foxconn kündigte zudem an, die Arbeit im Werk bald wieder aufzunehmen und die Mitarbeiter:innen zu bezahlen, während das Unternehmen die erforderlichen Verbesserungen vornimmt.