Erst Anfang März hatte Apple die dritte Generation des iPhone SE vorgestellt. Am Design seines Budget-Phones hat der Konzern einmal mehr nichts geändert. Im Inneren gibt es mit dem A15-Bionic-Prozessor und einem 5G-Modem sowie einer verbesserten Kamera aber eigentlich gute Anreize für Kund:innen, sich angesichts des vergleichsweise geringen Preises für das iPhone SE zu entscheiden. Das tun aber offenbar nicht allzu viele. Denn einem Medienbericht aus Asien zufolge muss Apple die Produktion des SE kräftig zusammenstreichen.
20 Prozent weniger iPhone SE im Quartal 2
Allein im nächsten Quartal sollen rund 20 Prozent weniger iPhone SE hergestellt werden als ursprünglich geplant. Dabei handelt es sich um zwei bis drei Millionen Einheiten, wie Nikkei berichtet. Ursprünglich hatte Apple demnach im zweiten Quartal 10 bis 15 Millionen iPhone SE herstellen wollen. Grund für das Zurückfahren der Produktion ist demnach die schwächer als erwartet ausgefallene Nachfrage, für die Apple den Ukrainekrieg und die anhaltend hohe Inflation verantwortlich macht.
Normalerweise erfreut sich das iPhone SE durchaus einer hohen Nachfrage. Laut Counterpoint Research soll das 2020er-Modell mit 4G-Modem seit dem Marktstart im Frühjahr 2020 bis Ende 2021 für rund zwölf Prozent aller iPhone-Verkäufe verantwortlich sein. Insbesondere in den sogenannten Emerging-Markets ist das Gerät wegen des geringeren Preises beliebt. Auch bei seinen im September 2021 gestarteten iPhone-13-Modellen muss Apple Anpassungen bei der Produktion vornehmen. Apple hat seine Fertiger angehalten, einige Millionen Einheiten weniger als geplant herzustellen. Das führt Apple aber auf eine Anpassung an die saisonale Nachfrage zurück.
10 Millionen Airpods werden 2022 nicht gebaut
Darüber hinaus streicht der kalifornische Tech-Konzern wohl auch die Produktion seiner Airpods zusammen, wie Reuters schreibt. Hierbei soll es um mehr als zehn Millionen Einheiten gehen, die im Laufe des Gesamtjahres 2022 weniger hergestellt werden als ursprünglich geplant. Nikkei zufolge reagiere Apple hier wie beim iPhone SE auf eine schwache Nachfrage. Zunächst müssen hier offenbar erst einmal die gut gefüllten Lager geleert werden.
Neben hoher Inflation und den ungewissen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine könnte freilich auch das Warten der Apple-Fans auf iPhone 14 und die neuen Airpods Pro aktuell die Nachfrage drücken. Zumal erste Tests dem iPhone SE keine durchschlagende Attraktivität unterstellen. Apple müsste das aber eigentlich vorher in die Prognosen einberechnet haben. Der Konzern hat auf den auf Aussagen von Insider:innen beruhenden Nikkei-Bericht nicht reagiert.
Wie immer noch nie was von Marktsättigung gehört. Die Geräte werden lange mit Updates beglückt und für viele ist das Mehr an Leistung kein Grund für einen Neukauf.
Was auch immer die Erklärung ist. Das eigentlich Interessante ist ja, dass Apple es nicht vorhergesehen hat und jetzt die Produktion drosseln muss.
Halbleiter Mangel?!