„Eine irre Fahrt“: Amateur-Astronauten der SpaceX-Mission Inspiration 4 sicher im Atlantik gelandet
Gar nicht weit entfernt von Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida, dem Ort ihres Aufbruchs zur ersten touristischen Weltraummission, endete für die vier Hobby-Astronauten um den Tech-Milliardär Jared Isaacman die spektakuläre Reise in einer Crew-Dragon-Kapsel des Raumfahrtunternehmens SpaceX mit der Wasserung im Atlantik.
„Im Namen von SpaceX: Willkommen zurück auf dem Planeten Erde“, sagte ein SpaceX-Missionsleiter nach der Landung. „Ihre Mission hat der Welt gezeigt, dass der Weltraum für uns alle da ist.“ Und Jared Isaacman entgegnete: „Vielen Dank, SpaceX. Es war eine irre Fahrt für uns.“
Das glaubt jeder, der die aus der Kapsel geposteten Bilder kennt. Eine Netflix-Dokumentation wird später noch detaillierte Einblicke liefern. Auch der eigentliche Flug soll, abgesehen von Problemen mit einem Toilettenlüfter und einem defekten Temperatursensor in einem Triebwerk, nach offiziellen Angaben äußerst erfolgreich verlaufen sein. Einige der Passagiere litten zwar beim Erreichen der Umlaufbahn unter Reisekrankheit. Das ist allerdings auch bei professionellen Astronauten nicht unüblich. Nach drei Tagen im All, in denen die Touristen unter anderem medizinische Test an sich selbst vollzogen und sich von kalter Pizza, Sandwiches und Spaghetti Bolognese ernährt hatten, ging es wieder erdwärts.
Bilderbuchlandung im Atlantik vor Florida
Die Rückkehr der Touri-Astronauten hatte SpaceX den ganzen Samstag über mit einer Art Liveticker auf dem Twitter-Account des Unternehmens begleitet. Der gesamte Ablauf wurde dokumentiert. Probleme waren nicht aufgetreten. So konnte die Mission Inspiration 4 mit einer regelrechten Bilderbuchlandung beendet werden.
Am frühen Samstagabend tauchte die umgebaute Crew-Dragon-Kapsel, die für spektakuläre Aussichten mit einer blasenförmigen Glaskuppel ausgerüstet worden war, wieder in die Atmosphäre ein. Die Teilnehmer der Inspiration-4-Mission waren die ersten Raumfahrer seit Apollo 9 im Jahr 1969, die ihren Flug im Atlantik beendeten. Die beiden vorangegangenen Landungen von SpaceX-Besatzungen, die Astronauten für die Nasa transportierten, fanden im Golf von Mexiko statt.
Crew wohlauf, Mission geglückt, nächste bereits in Planung
Nach der Wasserung dauerte es nur wenige Minuten, bis zwei SpaceX-Bergungsboote an der schwankenden Kapsel anlandeten. Als Erste verließ die medizinische Mitarbeiterin Hayley Arceneaux die Kapsel – mit einem breiten Lächeln und hochgestrecktem Daumen. Alle Missionsteilnehmer schienen wohlauf. Über die Crew der Touristen-Mission haben wir bereits ausführlich berichtet. Nach einer medizinischen Untersuchung wurden sie per Hubschrauber zum Kennedy-Space-Center geflogen, wo ihre Familien bereits auf sie warteten.
SpaceX-Einsatzleiter Benji Reed zeigte sich zufrieden: „Es war eine sehr saubere Mission von Anfang bis Ende.“ Laut Reed könnten künftig bis zu sechs private Flüge pro Jahr stattfinden. Die würden jeweils zwischen den Astronautenstarts der Nasa eingeplant. Vier SpaceX-Flüge sind laut Reed bereits gebucht. Der nächste Flug ist für Anfang nächsten Jahres geplant. Er soll drei Touristen in Begleitung eines ehemaligen Nasa-Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS bringen.