IT-Jobmarkt: Frauen verlangen zu wenig Gehalt
Die Differenz ist bei den von Arbeitgebern angebotenen Gehältern geringer. Diese bieten Frauen durchschnittlich ein Jahresgehalt von 56.800 Euro an, Männern 60.600 Euro, also 6,7 Prozent mehr als Frauen. Frauen verlangen von sich aus demnach deutlich weniger Gehalt als sie letztlich angeboten bekommen, Männer hingegen deutlich mehr.
Augenscheinlich wenige Unterschiede
Dabei zeigen sich sonst zunächst nur wenige Unterschiede zwischen Frauen und Männern, die diese Diskrepanz erklären könnten. So ist die Berufserfahrung von Frauen mit durchschnittlich 5,8 Jahren nicht bedeutend geringer als die der Männer mit 7,6 Jahren.
Darüber hinaus gibt es auch keine nennenswerten Unterschiede bei der gewünschten Art der Beschäftigung (Freelancer, Remote, Permanent). Die Frauen sind mit 83 Prozent Masterabschlüssen sogar deutlich besser ausgebildet als Männer, von denen nur 68 Prozent einen Masterabschluss besitzen.
Frauen klar unterrepräsentiert
Einen signifikanten Unterschied zeigt die Erhebung von 4Scotty aber doch: So sind überhaupt nur 6,1 Prozent aller Interessierten bei dem Portal Frauen. Die Approval-Rate, also von 4Scotty in sein Jobportal aufgenommene weibliche Kandidaten, ist in etwa gleich hoch wie die Rate der Bewerberinnen.
Unternehmen, die über das Portal Mitarbeiter suchen, haben nur 4,6 Prozent ihrer Jobangebote an Frauen verschickt. Frauen, die Führungsrollen wie CIO, CTO oder als Entwicklungsleiterin suchen, machen nur 1,8 Prozent aller Nutzer der Plattform aus. Allerdings sind rund 24 Prozent der Bewerber, die Führungsrollen anstreben, Frauen.
„Wenn bei uns den Frauen weniger eingeredet wird, dass dies nichts für sie ist, oder wenn schon Mädchen positive Erfahrung mit Programmierung vermittelt wird, dann werden immer mehr Frauen Zugang zu den hochbezahlten IT-Jobs finden.“
Frank Geßner, Mitbegründer von 4Scotty sagte dazu: „Der Anteil von Frauen in der IT in anderen Ländern wie den USA oder Indien ist viel höher als bei uns in Deutschland. Das deutet auf vorwiegend soziale Ursachen bei uns. Wenn bei uns den Frauen weniger eingeredet wird, dass dies nichts für sie ist, oder wenn schon Mädchen positive Erfahrung mit Programmierung vermittelt wird, dann werden immer mehr Frauen Zugang zu den hochbezahlten IT-Jobs finden.“
Autor des Artikels ist Sebastian Grüner. Golem steht in Kooperation mit 4Scotty.
Passend zum Thema:
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn man sich bei den Gehaltsvorstellungen an die Österreicher orientiert. Bei den Stellenanzeigen stehen in der Regel schon die Gehaltsangebote in den Stellen schon drin. Hier können sich die Bewerber und Bewerberinnen daran orientieren. Ich finde ein Lohn von 50000 Euro als Einstieg gar nicht mal so schlecht. Nur sind Neid und Vergleiche in unserer Gesellschaft nach wie vor gegeben. Wenn ich hier in Oberbayern die interessanten Stellen hier unter https://www.oberbayerischer-jobanzeiger.de/ ansehe, gebe ich mich für eine interessante Stelle auch mit weniger Geld zufrieden. Muss jeder für sich selbst entscheiden, welcher Lohn zu ihm passt.