„Jahrhundertereignis“: Hellster jemals gesichteter Lichtblitz bricht alle Rekorde
Am 9. Oktober 2022 haben Weltraumteleskope den rekordverdächtigen Lichtblitz erstmals entdeckt. Jetzt sorgt das GRB 221009A (Gamma Ray Burst, Gammablitz) genannte Phänomen in der Wissenschaftsgemeinde für aufgeregte Diskussionen, etwa bei einem Treffen von Gammastrahlenastronom:innen in Südafrika.
Knall aus dem All fasziniert Forscher:innen
„Man kann sagen, dass dieses Treffen wirklich mit einem Knall begonnen hat. Alle reden darüber“, zitiert die Nasa Judy Racusin, Forscherin am Goddard Space Flight Center der Nasa in Greenbelt im US-Bundesstaat Maryland, die an der Konferenz teilnimmt.
Das Signal, das aus Richtung des Sternbilds Sagitta stammt, hat laut ersten Erkenntnissen 1,9 Milliarden Jahre zurückgelegt. Aufgrund der Ausdehnung des Universums dürfte sich der Entstehungsort jetzt in 2,4 Milliarden Lichtjahren von der Erde entfernt befinden. Astronom:innen gehen davon aus, dass der gigantische Lichtblitz entstanden ist, als sich ein schwarzes Licht gebildet hat.
Lichtblitz: 18 Tera-Elektronenvolt freigesetzt
Der Blitz soll eine Energie im Umfang von 18 Tera-Elektronenvolt freigesetzt haben, zitiert AFP den US-Astrophysiker Brendan O‘Connor, der angesichts des Lichtblitzes von einem „Jahrhundertereignis“ sprach. Denn der Lichtblitz breche alle Rekorde, sowohl was die Menge an Photonen als auch die Energie der Photonen angeht, die die Erde erreiche, so O‘Connor.
Bei der Nasa heißt es, dass solche Gammablitz-Ereignisse normalerweise in deutlich größerer Entfernung stattfinden. Daher die Helligkeit und Langlebigkeit des Lichtblitzes. Für die Forscher:innen bedeutet das eine seltene Gelegenheit, Details zu erkennen, die sonst zu schwach sind.
Der Lichtblitz soll mehrere Hundert Sekunden gedauert haben, berichtet Spiegel Online. Zur Einordnung der Dimensionen: Ein solcher Gammablitz setzt innerhalb weniger Sekunden die gleiche Menge an Energie frei, die die Sonne während ihrer gesamten Lebensdauer produziert.
Entstehung von schwarzem Loch bringt Blitz hervor
Entstanden sei dieser laut O‘Connor stärkste aller jemals beobachten Gammastrahlen-Lichtblitze wohl, als riesige Sterne, über 30-mal so groß wie unsere Sonne, in einer Supernova explodiert und dann in ein schwarzes Loch kollabiert seien.
Um das schwarze Loch bildet sich dabei ein Ring aus Materie. Diese wird vom schwarzen Loch absorbiert und dann in Form von Energie wieder herausgeschleudert. Dabei erreichen sie eine Geschwindigkeit nahe der Lichtgeschwindigkeit.
Aktuell beobachten Astronom:innen das Nachleuchten von GRB 221009A. Letztlich erhoffen sie sich neue Erkenntnisse über das Entstehen von schwarzen Löchern sowie das Verhalten und das Zusammenspiel von Materie in der Nähe der Lichtgeschwindigkeit.
Zitat: „Der Blitz soll eine Energie im Umfang von 18 Tera-Elektronenvolt freigesetzt haben…“
Mit 18 TeV Energie kann man nicht mal eine Fingerhut Wasser erwärmen. Es muss heißen: 18TeV pro Lichtteilchen freigesetzt haben.