James-Webb-Teleskop entdeckt am weitesten entferntes schwarzes Loch

Bisher ist wenig bekannt über die Entstehung supermassereicher schwarzer Löcher. Eine neue Entdeckung macht Hoffnung, dass sich das bald ändern könnte. (Bild: Declan Hillman/Shutterstock)
Das James-Webb-Space-Teleskop (JWST) liefert immer wieder aufschlussreiche Aufnahmen vom ältesten Licht und somit auch der Vergangenheit des Universums. Forschende der Cosmic Evolution Early Release Science Survey (CEERS), die sich mit der Evolution des Kosmos befassen, haben jetzt laut Gizmodo ein supermassereiches schwarzes Loch entdeckt, das bislang das am weitesten von der Erde entfernte ist – und außerdem wohl ein erstaunliches Leichtgewicht.
Inmitten der CEERS-1019-Galaxie befindet sich laut der veröffentlichten Studie das schwarze Loch, das durch seine extreme Entfernung von der Erde auf eine relativ junge Entstehungszeit nach dem Urknall datiert werden kann. „Nur“ 570 Millionen Jahre war das Universum alt, als das enorm dichte, licht- und materiefressende Phänomen entstanden ist. Gemessen an den 13,77 Milliarden Jahren, die seit dem Urknall vergangen sind, handelt es sich dabei um lediglich vier Prozent der Gesamtzeit.
Interessant ist die Entdeckung für die Forschenden vor allem deshalb, weil das schwarze Loch Auskunft über die Entstehung des Phänomens geben kann. Denn um sich zu erklären, wie aus einem leichteren schwarzen Loch ein supermassereiches erwächst, braucht man Untersuchungsmaterial. Davon gab es aber bisher sehr wenig.
Das jetzt entdeckte schwarze Loch ist für ein supermassereiches ein enormes Leichtgewicht. Nur neun Millionen Sonnenmassen haben die Forschenden errechnet. Normalerweise bewegen sich Phänomene dieser Art eher im Milliarden-Sonnenmassen-Bereich.
Die jetzt entdeckte „frühe Version“ eines schwarzen Lochs könnte weitere Erkenntnisse liefern, denn bisher geben die dunklen Schatten im All, als die sich das Phänomen auf Aufnahmen erkennen lässt, den Forschenden immer noch viele Rätsel auf.
Die fortgeschrittene Technologie des James-Webb-Teleskops macht den Wissenschaftler:innen jetzt Hoffnung, dass man in der Vergangenheit des Universums noch deutlich mehr solcher leichteren schwarzen Löcher finden und somit die Wissenslücken füllen könnte.
Die CEERS untersucht die Anfänge des Universums und schaut dabei auf Aufnahmen des ältesten Lichts, das die Linse des Teleskops erreicht. Wie sich auf diesem beeindruckenden Mosaikbild erkennen lässt, befassen sich die Wissenschaftler:innen dabei mit Fotos von circa 100.000 Galaxien, die mehr über die Entstehung des Kosmos erzählen sollen.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team