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Was ist mit der Wikileaks-Website los?

Große Teile von Wikileaks sind nicht mehr erreichbar – was ist mit den Enthüllungen passiert? Gründer Julian Assange steht derweil vor der Auslieferung an die USA, seine Mitstreiter sammeln in Südamerika präsidiale Unterstützung.

2 Min.
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Um die Plattform Wikileaks ist es ruhig geworden. Um ihren Gründer nicht. (Foto: haak78/ Shutterstock)

Die Wikileaks-Plattform ist kaputt. Das hat Gizmodo festgestellt.

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Das frühere Aushängeschild des Whistleblowing ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Die meisten Seiten sind nicht erreichbar, andere zeigen vietnamesische Sport-Blogs oder japanische Modewerbung. Beobachter machen sich Sorgen um Millionen Seiten Enthüllungen.

Die Verantwortlichen waren derweil beim kolumbianischen Präsidenten und haben Unterstützung im Fall des Gründers Julian Assange erwirkt.

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Wikileaks

Nicht mehr ganz aktuell: Wikileaks 2022. (Screenshot: Wikileaks/t3n)

Von der Startseite ist nicht viel übrig

Wikileaks verkündete zu seinem zehnten Jahrestag 2017, rund zehn Millionen Seiten Dokumente zu hosten. Damals funktionierte die Seite noch. Heute fehlen auf der Startseite das Hauptbanner, das die Links zu den Subdomains und das Logo enthält – wenn man über Umwege überhaupt auf die Startseite gelangt.

Auch die Banner, die die letzten verbliebenen Spendenmöglichkeiten per Bitcoin erklärten, sind verschwunden.

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Das größte Problem betrifft jedoch den Zweck der Seite: Leaks. Von den Enthüllungen sind die meisten nicht mehr auffindbar. Von den sieben Leaks auf der Startseite haben drei keinen Inhalt. Weitere zwei enden in Sackgassen, während eine auf die Homepage zurückführt.

Mehr als eine Million Mails vom Hacking-Team, einem bereits aufgelösten Überwachungsunternehmen aus Italien, und Zehntausende Mails des Privat-Accounts von Hillary Clinton sind unzugänglich. Insgesamt sollen nur noch rund 3.000 Seiten Enthüllungen auf der Plattform liegen, hat Daily Dot herausgefunden.

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Spiegelserver in aller Welt

Zumindest bis 2016 hat Wikileaks auf der anderen Seite immer wieder Torrents (dezentrale Datenpakete) veröffentlicht, die sich jedermann herunterladen konnte. Die „Insurance“-Files (Versicherungsdateien) waren 128-bit-AES verschlüsselt. Auch deutsche Spiegelserver nahmen Dateien an. Aufgrund der hohen Beschädigungen der Wikileaks-Seite lässt sich also schwer sagen, ob und welche Informationen wirklich verloren gegangen sind.

Gizmodo betont, Wikileaks sei im November 2022 häufiger wegen Serverfehlern nicht erreichbar gewesen als in den zwölf Jahren zuvor zusammengerechnet. „Defend Wikileaks“, eine angeschlossene Seite, die Spenden für Julian Assange und sein Projekt sammelte, sei außerdem von einem vietnamesischen Sportsblog verdrängt worden.

Die Seite assangedefense.org ist hingegen noch online.

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Auch die Courage Foundation, die sich der Unterstützung von Whistleblowern verschrieben hat, ist zurzeit nicht mehr erreichbar. Google schreibt unter den Eintrag in der Suchliste: „Diese Webseite wurde möglicherweise gehackt.“ Die Macher sind jedoch auf Twitter recht aktiv.

Wikileaks-Delegation in Südamerika unterwegs

Der Chefredakteur von Wikileaks, Kristinn Hrafnsson, und der Unterstützer Jospeh Farrell haben am 21. November mit dem kolumbianischen Präsidenten Gustavo Pedro und dem Außenminister Álvaro Leyva Duran in Bogota gesprochen. Die Regierungsmitglieder versprachen, Druck auf US-Präsident Biden auszuüben, damit die Anschuldigungen gegen Assange fallengelassen werden.

Als nächster Regierungschef steht Brasiliens Luiz Inácio Lula da Silva auf der Liste der Wikileaks-Streiter. Sie treffen ihn am Freitag, dem 25. November, in São Paulo.

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Die britische Regierung hat im Sommer die Auslieferung von Julian Assange angeordnet. Ihm drohen in den USA bis zu 175 Jahre Haft.

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