Davon sind auch die Token des Bored Ape Yacht Club betroffen. Die gaben sogar so stark nach, dass mancher Celebrity sechsstellige Verluste hinnehmen musste.
Mahner und Warner gab es zwar die ganze Zeit, allerdings haben sich Trends im Kryptobereich in der Vergangenheit schon häufig genug den Gesetzen der Vernunft entzogen. Es hätte wohl auch gut gehen können…
Justin Bieber versenkt über 1,2 Millionen Dollar
Ist es aber nicht. Und so steht nun etwa das ehemalige Youtube-Jüngelchen und heutiger Popstar Justin Bieber mit einem Affen da, der ihn Anfang des Jahres noch satte 1,3 Millionen US-Dollar gekostet hat, jetzt aber nur noch 69.000 Dollar wert ist.
Er mag sich damit trösten, dass er Teil eines gegenläufigen Trends ist, der zwar durch den FTX-Kollaps weiter befeuert werden dürfte, aber nicht erst durch ihn ausgelöst wurde. NFTs, die manche als überteuerten Eigentumsanschein an frei verfügbaren Gifs, Jpegs oder MP3s bezeichnen, sehen sich einer schwindenden Nachfrage gegenüber, die natürlich auf die Preise drückt.
NFT-Verkäufe stark rückläufig
Wie Cryptoslam ausrechnet, sind die NFT-Verkäufe in diesem Jahr sechs Monate am Stück zurückgegangen. Dabei sank nach Angaben des Beobachtungsportals NFT Price Floor der Wert des billigsten verfügbaren Bored Ape in dieser Woche auf 48 Ether, was einem Preis deutlich unter 60.000 Dollar entspricht. Im November ist der Bodenpreis bisher bereits um ein gutes Drittel gefallen. Das sah im April noch ganz anders aus.
Inwieweit sich der mit dem FTX-Kollaps wohl gezündete Kryptobrand auf die zukünftige Wertentwicklung auswirken wird, bleibt abzuwarten. Es wäre allerdings feinstes Wishful Thinking, nähme man an, das werde keinen weiteren Effekt haben.
NFTs nicht am Ende
Der Preiskollaps, den fragwürdige Investitionen wie jene des Herrn Bieber nun erlitten haben, bedeutet dabei nicht notwendigerweise das Ende des NFT-Marktes. Immerhin kann sich das „Gesetz des größeren Trottels“ an jedes Preisniveau anpassen.
Und wenn ich ein NFT habe, das zehn Euro wert ist und jemand zahlt mir 20 dafür, hat es wieder funktioniert. Entsprechend zeigt sich, dass trotz der derzeit ungünstigen Lage immer noch viele Bored Apes verkauft werden.
Decrypt hat ermittelt, dass allein am vergangenen Dienstag Apes im Wert von rund 6,5 Millionen Dollar gehandelt wurden – ein Anstieg von 135 Prozent gegenüber dem Vortag. Bill Gates hat es vorhergesagt.
„Gesetz des größeren (größten) Trottels“
Derzeit scheinen sich einige auf das Rattenrennen zu diesem Ehrentitel auf zu machen.
Wenn man z. B. Krita als Arbeitsmittel angeeignet hat und diverse Foren und Seiten durchstreift, sieht man erst, was sich da alles unter dem Titel „digitale Kunst“ versammelt. Und was sich da an vor allem infantilen Geschmacksunerträglichkeiten aufhäuft. Ernsthafte, oder aber einfach nur gut gestaltete, lebenswirkliche und thematische KUNST ist da selten zu finden.
Dafür umso mehr die Vorstellung, wie doch so viele gerade Digitalaffine ein Leben als gut durchtrainierte Lemminge führen – sorry.
Aber die Zeit wird kommen, wo auch gut aufgestellte, anerkannt künstlerisch Arbeitende und Wirkende sich auch der digital erarbeiteten Kunst zuwenden.
Noch vor nicht allzu langer Zeit waren Programme, die dazu notwendig sind, eher Freakspielzeug und eher Ausgeburten, in der sich Programmierer ausgedacht haben, wie künstlerisch tätige Menschen die Arbeit mit dem Computer vorstellen. Also mehr oder minder voll daneben und für ernsthaft kreative Arbeit untauglich.
Aber auch da tut sich doch inzwischen Einiges. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich ernsthaft verifizierbare Digitale Kunst, die diesen Namen auch wirklich verdient, auf den Weg macht und sich die Branche von diesen infantilen Elaboraten der Freakgemeinde ala Bored Ape befreit.