„Neustart für Deutschland“ lautet der Untertitel, mit dem RTL das erste Triell in der Geschichte der Bundestagswahlen versehen hat. Aber gemessen an der Tatsache, dass man sich eines Begriffs bediente, der wie kaum ein anderer an Computer, Soft- und Hardware und IT allgemein erinnert, kam die Digitalisierung als Thema zu kurz. Genau genommen kam sie gar nicht vor.
3 Kandidat:innen, 2 Moderator:innen, kein Wort zur Digitalisierung
Man kann nun diskutieren, ob Annalena Baerbock (Grüne), Olaf Scholz (SPD) oder Armin Laschet (CDU) als Gewinner:in aus der ersten Fernsehdebatte dieses Wahlkampfes hervorgegangen ist. Fest steht jedenfalls, dass keine:r von ihnen auch nur eine Silbe zum Stand der Digitalisierung in Deutschland verloren hat. Dabei hätte es genug Anknüpfungspunkte gegeben: Als es um die Coronakrise ging, beispielsweise, oder um eine Grundsicherung für Kinder. Auch bei der Frage nach einer Umverteilung von Steuerlasten hätte die Digitalisierung wunderbar angeschnitten werden können, Stichwort Digitalsteuer.
Natürlich – die Fragen geben in so einem Format die Moderator:innen vor. Dass Pinar Atalay und Peter Kloeppel die Digitalisierung – sei es in Schulen, Behörden oder im Bereich von 5G- und Glasfaserausbau – mit keiner Silbe erwähnen, ist höchst nachlässig und fragwürdig. Dass stattdessen Zeit für Quatschfragen wie „Urlaub auf Mallorca oder an der Ostsee“ draufgeht oder man ernsthaft darüber spricht, ob gendergerechte Sprache zur Pflicht werden soll – das ist schlichtweg skandalös.
Ohne Digitalisierung keine Zukunft
Es ist besorgniserregend, dass die Digitalisierung im politischen Diskurs keine nennenswerte Rolle zu spielen scheint. Deutschland droht, den Anschluss endgültig zu verlieren. Die Bundes- und Landesregierungen wollen zwar ganz viel – Vorreiter bei KI werden, eine moderne und digitale Medizin, Paketversand mithilfe von Drohnen. Aber der Wille allein reicht eben nicht: Deutschland ist bei der Digitalisierung Schlusslicht in Europa, hat eine McKinsey-Studie erst im Mai dieses Jahres ergeben. Das beginnt bei ganzen Landstrichen, in denen Bürger:innen außerhalb der großen Städte keinen Handyempfang haben, und geht über die teils katastrophalen Zustände in den Schulen bis zu Politiker:innen, die die sozialen Medien größtenteils noch immer für Kinderkram und unnötige Spielerei halten.
Es nutzt nichts, nur Absichtsbekundungen und gute Vorsätze zu äußern, wenn man auf das Thema angesprochen wird. Wer die Zukunft dieses Landes bestimmen will – oder gar den von RTL propagierten Neustart –, muss endlich begreifen, dass es zwei zentrale Themen gibt, die hier entscheidend sind: die Klimakatastrophe und die Digitalisierung. Beide kann man übrigens auch gut miteinander verbinden, aber das nur am Rande.
Am 12. September folgt ein zweites Triell, dieses Mal unter der Marke von ARD und ZDF. Es bleibt zu hoffen, dass sich Moderator:innen als auch Kandidat:innen dann auch der Digitalisierung in Deutschland widmen.
Tut mir leid, ich werde in Eurem Text permanent im Lesefluss behindert und so vom Inhalt abgelenkt. Für mich so nicht lesbar.
Schreibt doch bitte wieder richtiges, das heißt regelgerechtes, Deutsch. Ansonsten habt Ihr einen Leser weniger.
Geh scheissen. Les woanders. Ich finde das gut.
Solche wertvollen Meinungsäußerungen sind genau das, was ich lesen will.
Hattest Du eigentlich eine Erziehung, oder hast Du Dir das selbst angeeignet? In jedem Fall nachahmenswert – nicht.
Ich bin ja nicht hier, um dich zu unterhalten oder zu informieren. Sondern wenn du so eine scheiss Meinung zum Gendern hast, dagegen zu halten. Ich war vor ein paar Jahren auch so, aber irgendwann wird man erwachsen.